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Stadt stellt das Sammeln von Korken ein

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Von: Gerald Bus

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Zu schade für den Müll: Mit Korken-Sammlung für Dämmung sorgen
Die Stadt Werl stellt das Sammeln von Korken ein (Symbolbild). © dpa/Marijan Murat

Sie werden aus den Flaschen herausgezogen, nun aber zieht sich die Stadt raus aus einer Aktion, die sie jahrelang begleitet hat: das Sammeln von Korken im Rathaus. Das bundesweite Projekt „Korken für Kork“ hat im Rathaus keine Zukunft, teilt die Stadtverwaltung mit.

Werl - Sie erinnert an die Ursprünge der Aktion, die die Wohnstätte Ostuffeln – noch in Zeiten massenhafter Verwendung echter Korken als Flaschenverschluss – ins Leben gerufen habe. Aufgrund der Entfernung Ostuffelns zur Innenstadt habe sich die Stadt einst entschlossen, die Aktion durch die Annahmestelle im Rathaus zu unterstützen, sagt Stadtsprecherin Alexandra Kleine.

Die Korken wurden in Ostuffeln gelagert, bis eine transportfähige Großmenge vorhanden war. Da sie bis nach Süddeutschland geliefert werden müssen, war eine lohnenswerte Menge Voraussetzung für die Abholung. „In der Vergangenheit war ein wesentlicher Bestandteil der Aktion, dass die Verschlüsse in der Diakonie Kork, ein gleichlautender Ort in der Nähe von Straßburg, von Menschen mit Behinderungen zu Dämmstoffen für den Hausbau verarbeitet wurden“, so Kleine.

Dort habe es aber verschiedene Schwierigkeiten gegeben, so sei die Verwertung der Korken an eine Firma weitergegeben worden. Ostuffeln habe sich ebenfalls aus der Korkensammlung zurückgezogen, die Stadt musste also die gesamten Korken bis zur Abholung selber unterbringen. Eine transportfähige Menge wird aber erst alle zwei Jahre erreicht.

Wechselnde Logistikfirmen

Die Abholung werde von wechselnden Logistikfirmen übernommen, die die Korken ehrenamtlich einsammelt. Mittlerweile gebe es dort aber „erhebliche Unsicherheiten bei Terminierungen“ mit Wartezeiten bis zu einem Jahr.

Und noch ein Argument für den Korkenstopp: Letztendlich führe die zunehmende Verwendung anderer Verschlusssysteme zu abnehmenden Sammelmengen, deren Sortiereinheit zudem insbesondere durch Kunststoffkorken „Störungen aufweist“. All das führe dazu, dass die Korkensammelstelle im Rathaus „ab sofort“ aufgegeben wird.

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