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Stadt erklärt weiteres Belvona-Haus für unbewohnbar

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Von: Dominik Maaß

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Mit einem Aushang wurden die letzten Bewohner des Hauses auf die Sperrung  von Strom und Wasser hingewiesen.
Mit einem Aushang wurden die letzten Bewohner des Hauses auf die Sperrung von Strom und Wasser hingewiesen. © Dominik Maaß

Die Stadt Werl hat nach dem Hochhaus ein weiteres Mehrfamilienhaus an der Droste-Hülshoff-Straße für unbewohnbar erklärt. Laut Verwaltung stieß die Feuerwehr nach Hinweisen auf „erhebliche Wasserschäden“, aber auch auf eine „offene Stromleitung“.

Werl – Die drei verbliebenen Bewohner, es soll sich laut Nachbarn um eine Mutter mit zwei Kinder handeln, seien zunächst nicht angetroffen worden und wurden über einen Zettel an der Tür über die Lage in dem sonst leer stehenden Gebäude informiert. Inzwischen hätten die drei im privaten Umfeld eine Bleibe gefunden.

Die Stadt weist darauf hin, dass sie die Wohnungsverwaltung Belvona in der Vergangenheit „häufig und wiederholt“ dazu aufgefordert habe, bestehende Mängel zu beseitigen. Inzwischen bestehe ein „sehr intensiver Kontakt“ zum Unternehmen. So habe – unabhängig von den Zwangsräumungen – am Mittwoch ein Termin mit der Wohnungsverwaltung und einem Eigentümervertreter stattgefunden. Denn die Immobilien gehören nicht Belvona, sondern einer Gesellschaft mit dem Namen „Silver Wohnen 2“.

Stadt verlangt „Akutversorgung“

In diesem Gespräch sei vereinbart worden, dass in den noch bewohnten Häusern „zumindest eine Akutversorgung“ erfolgen soll, etwa eine Beseitigung von Schäden in der Wasser- und Stromversorgung und eine Reparatur von Heizungsanlagen. Darüber hinaus habe eine Begehung seitens des Eigentümervertreters und eines Generalunternehmers stattgefunden, um die Wirtschaftlichkeit einer Kernsanierung zu eruieren. Die Stadt hat mit dem Eigentümervertreter regelmäßige Gespräche vereinbart. Laut Verwaltung „wurde insbesondere auch darauf gedrungen, für die Mieter eine telefonische Kontaktmöglichkeit herzustellen.“

In der nächsten Woche will die Stadt unter anderem mit der Brandschutzdienststelle und dem Gesundheitsamt des Kreises eine Begehung der gesperrten Häuser durchführen und Missstände dokumentieren, um „weitere behördliche Schritte einzuleiten.“

So äußert sich Belvona

Am Abend äußerte sich auf Anfrage auch Belvona: Die Räumung des Hochhauses durch die Stadt und Feuerwehr „hat uns überrascht“, heißt es. Ein namhafter Generalbauunternehmer sei bereits dabei, sich „einen genauen Überblick zu verschaffen, den wir bislang noch nicht haben“. Wann die Mieter zurück in ihre Wohnungen können, „können wir derzeit noch nicht prognostizieren“. Weiter schreibt die Belvona-Sprecherin: „Selbstverständlich organisieren wir sowie die Stadt Werl Ersatzunterkünfte.“

Laut Belvona seien schon vor der Räumung „umfangreiche Instandsetzungs- und Sanierungsmaßnahmen“ geplant gewesen. Die Pläne stellten angesichts des Alters der Gebäude und der Auslastung von geeigneten Unternehmen aber „eine große Herausforderung“ dar.

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