Marktbummel am Abend: Stadt plant neue Veranstaltung

Ein Marktbummel am Abend – was in der Nachbargemeinde Welver schon seit einigen Jahren möglich ist, soll bald auch in Werl funktionieren. Die städtische Gesellschaft für Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung will die Organisation übernehmen.
Werl - Ins Rollen gebracht wurde das Ganze durch eine Anfrage der Bürgergemeinschaft. Die BG hatte bereits vor mehr als einem Jahr vorgeschlagen, die Marktzeiten an einem Tag nach hinten zu verschieben.
Die Marktstände sollten demnach statt vom frühen Morgen bis zum Mittag, vom Mittag bis in den Abend öffnen, um zum Beispiel Berufstätigen den Einkauf zu erleichtern.
Vorstoß der Bürgergemeinschaft
Nun hat die Stadt auf den Vorstoß der BG reagiert. Aufgrund der Corona-Pandemie habe man die Befragung der Marktbeschicker erst in der zweiten Jahreshälfte durchführen können, schreibt Fachbereichsleiterin Alexandra Kleine in ihrer Antwort auf die Anfrage. „Die 16 dauerhaften Marktbeschicker nahmen komplett an der Umfrage teil. Davon sprachen sich 7 Standbesitzer gegen eine Teilnahme aus, 8 Standbesitzer konnten sich eine (testweise) Durchführung eines Abendmarktes zwei- bis dreimal jährlich vorstellen.“
Mehrere Befürworter hätten dabei angeregt, bei einem Abendmarkt zusätzliche Speisen und Getränke anzubieten, um den Marktplatz zu einem Treffpunkt werden zu lassen. Generell sprächen sich Standbetreiber, aber auch Bürger eher für ein Abendmarkt Modell nach dem Vorbild in Welver aus, als für eine bloße Verschiebung der Wochenmarktzeiten, so Kleine.
Konkurrenz zu anderen Veranstaltungen
Da ein solches Format in Konkurrenz zu bestehenden Veranstaltungen wie dem Moonlight-Shopping und dem Streetfood-Festival stehe, sei eine enge Abstimmung mit der GWS notwendig, schreibt Kleine. Diese ist inzwischen erfolgt. Und GWS-Geschäftsführer Adrian Gruschka kann der Idee einiges abgewinnen. „Wir finden das gut, schließlich wollen wir uns auch in diesem Bereich weiter entwickeln“, sagt Gruschka. „Das würde Werl sicher gut zu Gesicht stehen.“
Gruschka schwebt dabei ein neues Format mit eigenem Charakter vor, mit Essensangeboten, Musik und entspannter Atmosphäre. „Wir wollen den Abendmarkt nicht einfach an eine bestehende Veranstaltung anflanschen. Es soll schon eine Veranstaltung sein, die für sich steht.“
Erste Gespräche ermutigen den Wirtschaftsförderer
Erste Gespräche mit möglichen Partnern habe die GWS bei „Sonntag im Park“ und beim Moonlight-Shopping geführt. Die Aufgeschlossenheit gegenüber der Idee „hat uns in dem Vorhaben bestärkt“, sagt Gruschka. Noch stehe man aber ganz am Anfang der Planung. In diesem Jahr werde es sicher keinen Abendmarkt mehr geben. Die politischen Gremien sollen informiert werden, wenn die Planungen konkreter werden, heißt es in der Stellungnahme der Stadt.
Bei der Terminfindung werde man neben den Werler Veranstaltungen auch das „Vorbild“ Welver im Blick haben. Den Abendmarkt parallel durchzuführen ergebe keinen Sinn: „Wir wollen uns ja nicht gegenseitig den Rang ablaufen.“
Der BG-Fraktionsvorsitzende Siegbert May freut sich über die Entwicklung. Natürlich sehe man das knappe Ergebnis der Befragung. „Aber ich finde es gut, das mal auszuprobieren. Die Idee hinter unserer Anfrage war es ja gerade, die Innenstadt attraktiver zu machen und zu beleben.“