Stadt klagt: „Immer mehr Eltern missachten die Schulempfehlungen“

Nur 42 Neue: Der Anmeldeschwund an der Sälzer-Sekundarschule beschäftigte jetzt auch den Schulausschuss. Ob sich die Verwaltung das Anmeldeverhalten der Eltern und die Abwanderungen an die Enser Sekundarschule erklären könne? Antwort: kann sie nicht. Zumindest nicht ausreichend.
Werl - Es seien mehrere Faktoren zu berücksichtigen, sagte Fachbereichsleiterin Iris Bogdahn. Darunter falle die bundesweit sinkende Akzeptanz der Schulform. „Und immer mehr Eltern missachten die Schulempfehlungen, melden ihr Kind trotz fehlender Empfehlung am Gymnasium an.“ So habe das MG für den Sommer sogar mehr Anmeldungen als im Vorjahr, trotz eines kleineren Jahrgangs.
Aber Bogdahn weiß, dass das nicht erklärt, warum 25 Eltern ihre Kinder lieber an der Sekundarschule Ense als in Werl angemeldet haben. Eine Zahl, die in Werl für Bestürzung gesorgt hatte. Eine Vermutung: Es könne an den Beratungen der Grundschulen gelegen haben. Aber die Grundschulen lassen wissen, nur für die Schulform, nicht für spezielle Schulen zu beraten.
Ob man die Eltern nicht mal fragen könne, wollte die Politik im Schulausschuss wissen. Das aber könne der Schulträger nicht, zumal Eltern keine Auskunftspflicht haben, betont Bogdahn. Eventuell könne über die Grundschulen nachgehorcht werden. So oder so: Die Stadt will die Sälzer-Sekundarschule unterstützen, auch bei der Öffentlichkeitsarbeit. „Wir werden alle Stellschrauben, die es gibt, bedienen“, kündigt Iris Bogdahn an.
Unterjährig seien allein in diesem Schuljahr 45 Kinder nachträglich an der Sekundarschule angemeldet worden, vorwiegend in den drei unteren Jahrgängen. Nur vier kamen vom Mariengymnasium, die meisten kommen durch Umzüge, 29 stammten aus dem europäischen Ausland.