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Lieber Windkraft statt Gewerbe: Windräder sollen sich nahe der Kläranlage drehen

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Von: Gerald Bus

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Für den Bau von Windrädern auf den Feldern östlich der Scheidinger Straße machen sich zwei Fraktionen in Werl stark.
Für den Bau von Windrädern auf den Feldern östlich der Scheidinger Straße machen sich zwei Fraktionen in Werl stark. © dpa/Symbolbild

Rot und grün machen gemeinsame Sache: Die Fraktionen von SPD und Grünen setzen sich für den Bau von Windrädern auf den Feldern östlich der Scheidinger Straße ein. Nahe der Kläranlage und der Deponie gibt es Flächen, die für Windräder geeignet sind, das ist lange bekannt. Die Stadt hatte allerdings zuletzt anderes mit den Flächen vor, setzt angesichts fehlender Gewerbeflächen auf Gewerbeansiedlungen.

Geht es nach SPD und Grünen, sollte die Stadt nun aber ein „Verfahren zur isolierten Positivplanung für Windenergie für das Gebiet östlich der Scheidinger Straße/nördlich des Feldwegs“ einleiten, so heißt es in dem von Thomas Grümme (SPD) und Uwe Jansen (Grüne) unterzeichneten Antrag.

Schließlich brauche es zum Klimaschutz mehr Erneuerbare Energien. In der Studie zur Windenergienutzung aus dem Jahr 2014 seien Gebiete östlich der Scheidinger Straße untersucht und für geeignet befunden worden. Auf die nördlich liegende Fläche auf Höhe von Kläranlage und Deponie zielen SPD und Grüne. Das Areal sei schließlich nicht mehr für flächenintensive Großvorhaben der Landesplanung vorgesehen. Auch im Plan der Stadt, den Hansering in östliche Richtung zu verlängern, sehen die Fraktionen keinen Hinderungsgrund mehr – das gelte „insbesondere für die jetzt betrachtete Teilfläche“.

Zurzeit tue sich zu wenig beim Windenergieausbau, so heißt es in dem Antrag. Die Gesetzgebung sehe aber „ausdrücklich die Möglichkeit vor, bei geeigneten Randbedingungen auch kurzfristig Flächen auszuweisen.“ In Werl sei diese Voraussetzung gegeben. Mit neuen Windrädern könne Werl die Erzeugung Erneuerbarer Energie erhöhen „und von der derzeit noch für Käufer günstigen Marktlage bei Windenergieanlagen profitieren“.

Zudem bleibe das Verfahren in der Hand der Stadt; sie laufe nicht Gefahr, sich später der Regionalplanung unterordnen zu müssen. Außerdem könnten Stadt und Bürger über Steuern, günstigere Strompreise oder Möglichkeiten finanzieller Beteiligung vom lokalen Windenergieausbau profitieren. Und die Masse an Wärmepumpen könne über Windenergie „bedarfsgerecht mit kostengünstigem, erneuerbar erzeugtem Strom“ versorgt werden.

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