SPD: Meinhard Esser will in Werl Bürgermeister werden

WERL - Meinhard Esser tritt an: Der SPD-Ratsherr will Bürgermeister von Werl werden. Diese unserer Redaktion vorliegende Information bestätigte am Dienstag der Vorsitzende des SPD-Ortsvereins, Hans Jürgen Stache. „Wir sagen ganz klar: Meinhard Esser ist kein freier Bewerber, sondern Kandidat der SPD“, sagte Stache.
Allerdings hoffe man auf Unterstützung aus anderen politischen Lagern. Erste Signale dazu gibt es. Auch Esser meldete sich am späten Dienstagnachmittag: „Ich trete nicht an, um zu verlieren“, verkündet der 55-Jährige. Und: „Ich bin kein Zählkandidat.“
Eher bewerbe er sich aus voller Überzeugung: „Wir haben ein gutes Programm, können gegenhalten und es gut machen“. Er habe die Entscheidung in erster Linie mit der Familie abgestimmt. Schließlich bringe die Wahl im Erfolgsfall viele Änderungen mit sich; dann würde das Hobby zum Beruf.
Der zweite Herausforderer von Amtsinhaber Michael Grossmann (CDU) nach Siegbert May (BG) soll Ende Februar nominiert werden. „Wir hoffen auf Zustimmung der Mitglieder“, so Stache. Der Vorstand habe einstimmig für den Kandidaten votiert.
Meinhard Esser, 55 Jahre alt, hat sich in der SPD-Fraktion bis zum Vize hochgearbeitet – und sich als Leiter der Abteilung Jugend und Soziales der Stadt Soest einen Namen gemacht. Probleme in der Kreisstadt erwartet er nicht: „Ich arbeite seit Jahren in Soest, habe die Soester als wachsame und faire Menschen kennen gelernt.“
Daher geht er nicht davon aus, dass die Kandidatur übel aufstößt. Dass er ein SPD-Parteibuch habe, sei ja bekannt. „Ich hoffe, dass man das dort sportlich sieht“ – auch wenn in Soest Ende Mai vielleicht ein neuer Fachbereichsleiter gesucht werden muss.
Man habe sich „gemeinsam“ auf diesen Schritt festgelegt, schildert Ortsvereins-Chef Stache. In den vergangenen Tagen glühten die Drähte, wurde an der Lösung gefeilt, Stellungnahmen eingeholt. Zuvor hatte es Bemühungen gegeben, einen unabhängigen Kandidaten, der parteiübergreifend gegen Grossmann antritt, zu finden. „Aber das ist uns nicht geglückt.“
Stache ist überzeugt: Esser ist eine Alternative, auf die man fest setze. Zwar wisse man um den Amtsbonus von Grossmann, kenne dessen Wahlsiege der Vergangenheit. Dennoch trete man an, um das Bürgermeisteramt zu holen. „Es wird schwierig, aber der Wunsch ist da“ – auch wenn das laut Stache einer „Sensation“ gleichkommen würde. Esser betont: Er sei Realist genug, sich der Schwere der Aufgabe bewusst zu sein, sehe sie als „Herausforderung“ an. Er hoffe auf Stimmen nicht nur aus dem SPD-Lager.
Allerdings sei man der Meinung, dass eine Partei wie die SPD nicht ohne Kandidaten dastehen sollte, sagt Stache. „Schließlich wollen wir uns darstellen, die sozialen Aspekte und Ideen.“ In Esser habe man einen Kandidaten, der das optimal repräsentiere. „Daher sind wir stolz, dass wir ihn für die Kandidatur gewinnen konnten“.
Kommenden Freitag, 31. Januar, gibt es eine Mitgliederversammlung um 19 Uhr im Werlinger (Stadthalle), bei der es um die Liste zur Kommunalwahl geht. Für die Nominierung des zweifachen Familienvaters Esser wird es Ende Februar eine zweite Mitgliederversammlung der SPD geben. - bus