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170 Kilo: Werler will bei "The Biggest Loser" abspecken

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Von: Marcel Voß

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Julian Meyer aus Werl möchte dünner werden – und wählt dazu den Weg ins Fernsehen. (Zum vergrößern oben rechts klicken) © Sat.1/ Benedikt Müller

Werl - 50 Bewerber kämpfen am Sonntag bei der Fernsehausstrahlung „The Biggest Loser“ gegen die Pfunde, darunter auch Julian Meyer aus Werl. Der 26-jährige Student wiegt zu Beginn der Sendung 170 Kilo.

Es gibt ein Kleidungsstück, was er noch nie getragen hat: das Trikot seiner Fußballmannschaft. „Die gehen nämlich nur bis XL“, sagt Julian Meyer, der beim Kleidungskauf regelmäßig Probleme hat – denn er hat Größe 5XL.

Jetzt möchte der Werler, der ursprünglich aus Bremerhaven stammt, etwas an seinem Leben ändern. „Fitter werden und eine schöne Figur bekommen, das wäre mein i-Tüpfelchen“, so der 26-Jährige. Für sein Zielgewicht hat er klare Vorstellungen. Zunächst möchte Meyer nur noch zwei Ziffern auf der Waage sehen, „später darf dann gern auch eine acht vorne stehen“.

Auch eine Hammerin trat schon bei der Show an

Ein ambitionierter Plan, denn dazu muss der Student rund 80 Kilo verlieren – fast die Hälfte seines Gesamtgewichts. Julian Meyer ist begeisterter Fußballer, hat schon mit zwei Jahren angefangen aktiv zu spielen. Als er mit 18 eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann startete und es immer seltener zum Training schaffte, nahm seine sportliche Betätigung ab – und sein Gewicht rapide zu: 80 Kilo in nur sieben Jahren.

Wieder selbst auf dem Platz stehen

Weitere Gründe dafür waren familiäre Schwierigkeiten, weil unter anderem seine Schwester schwer erkrankt ist. Um seinem Hobby verbunden zu bleiben, machte er als Trainer von Kinderteams weiter. In Werl lebt der 26-Jährige seit vier Jahren.

Er studiert derzeit im fünften Semester Frühpädagogik an der Soester Fachhochschule, arbeitet nebenbei als Werksstudent bei einem deutschen Paketzusteller in Unna und coacht zudem seit 2016 die zweite Mannschaft von Blau-Weiß Büderich. Seine Motivation ist es, irgendwann mal wieder auf dem Platz zu stehen – auch in Büderich: „Ich will Fußball spielen und Leistung bringen, ich bin ein sehr ehrgeiziger Mensch“, beschreibt Meyer sich.

Jetzt will er bei der zehnten Staffel von „The Biggest Loser“ erstmal alles geben, um im Bootcamp in München unter die letzten 18 von 50 Kandidaten zu kommen, die für eine Zeit lang im spanischen Andalusien rund um die Uhr betreut und versorgt werden.

Sendung noch nie gesehen

„Ich war in meinem Leben nie durchtrainiert oder dünn, sondern immer kräftig gebaut“, erklärt Julian Meyer, „Ich glaube, es gibt keine Diät in Deutschland, die ich noch nicht versucht habe.“ Auf die Idee, die Pfunde öffentlich purzeln zu lassen, kam Meyer durch Freunde: „Ich bin eigentlich kein Mensch, der viel Fernsehen schaut.“

Auch die Sendung, in der er jetzt selbst zu sehen ist, hat er zuvor noch nicht verfolgt. Seine Freunde haben ihm eingeredet: „Bewirb dich da doch einfach mal.“ Das tat er, und zwar erfolgreich. Dass ihm jetzt tausende Menschen beim Abnehmen zuschauen könnten, ist für den jungen Werler kein Problem: „Das Format ist für mich genau das Richtige. Ich stehe sowieso oft im Mittelpunkt und habe so den Druck, nicht versagen zu dürfen.“

Keine "hässlichen Sachen" mehr tragen

Ein Ansporn ist für Meyer auch, allen zu zeigen, was mit der nötigen Einstellung möglich ist. „Ich will meiner Schwester zeigen, dass man aus einer schweren Phase rauskommen kann. Und ich möchte mich nicht vor all denen blamieren, die immer gesagt haben, ich würde das nie schaffen.“

Dennoch mache der Werler es am Ende natürlich vor allem für sich. „So wie es aktuell ist, kann es nicht weitergehen. Das ist kein schönes Leben“, berichtet Meyer. Das fange bei banalen Dingen im Alltag, gehe aber bis hin zum Shoppen: „Dicke Menschen müssen anscheinend auch immer hässliche Sachen tragen.“

Schuhe anziehen und Treppen steigen seien für den 170-Kilo-Mann ziemlich anstrengend. Diese Belastung will er nun so schnell wie möglich loswerden. Der Sieger der Show erhält 50.000 Euro.

Ob der Traum vom Weiterkommen für Julian in Erfüllung geht, sehen Zuschauer am Sonntag, 3. Februar, um 16.25 Uhr bei „The Biggest Loser“ in SAT1.

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