Direkt umringt von jungen Fans, die sich Selfies und Autogramme erbaten, zeigte er im Anschluss Grinds, Rail- und Fliptricks. Das Rutschen mit dem Board auf den Kanten (Grinds) oder dem Geländer (Rail) sowie die Möglichkeiten für Sprünge, um das Board um die eigene Achse zu drehen (Flip), sind beliebte Übungen bei den Skatern.
„Hier hat man für solch eine Fläche alles rausgeholt“, lobte der Warendorfer Sportler die Umsetzung. „Es gibt sowohl für Anfänger als auch für Profis alles, was man braucht“, betonte er und vergab „10 von 10 Punkten“.
„Skaten kommt von der Straße“, habe man hier einen Street-Skate-Park, erklärte Daniel Schreitmüller vom Planungsbüro Landsskate. Angelehnt an urbanes Mobiliar stelle man unter anderem Treppenstufen oder Geländer nach. Der Projektleiter ließ es sich nicht nehmen, an diesem Tag die Obstacles (Hindernisse) wie Carb, Rail, Hip und Bank selbst dem Praxistest zu unterziehen. Er ist dem Skatesport seit 14 Jahren verbunden. Und setzt dies seit fünf Jahren auch planerisch um.
„Ich hoffe auf eine Belebung der Szene“, sagte Besucher Simon Plotek. Er fährt BMX-Rad. Es gebe einige, die begonnen und dann wieder aufgehört hätten, weil keine Möglichkeit da war.
„Ich war traurig, als die alte Anlage abgerissen wurde“, gab der Werler zu. In der Vergangenheit habe er sie als gute Möglichkeit angesehen. Wer mobil war, sei auf Anlagen in den umliegenden Städten ausgewichen. „Man kennt sich, man tauscht sich aus“, gebe es durchaus auch in Werl eine Skate- und BMX-Gemeinschaft. Plotek nutzte die Eröffnung der neuen Anlage für erste sportliche Proben.
Mit eröffnet wurde auch das Kleinspielfeld, auf dem unter anderem Basketball gespielt werden kann. Am Dienstag wurde es von fünf Mannschaften (Sälzer 1 und 2, Preußen, und Marien-Gymnasium) einem fußballerischen Praxistest in Turnier-Form unterzogen. Ohne sportliche Pflichtmaße ist es rein als Treffpunkt für den Freizeitsport gedacht.
“Ein Leuchtturmprojekt“ biete es Möglichkeiten für alle Schüler, Freizeit sinnvoll zu gestalten, so Michael Prünte in seiner Eigenschaft als Sprecher der Schulleiter und beratendes Mitglied im Schul- und Sportausschuss.
„Ich weiß nicht, was ich in Werl machen soll,“ möchte Bürgermeister Torben Höbrink speziell in Bezug auf den Sportpark dann auch nicht mehr gelten lassen.
Das Angebot sei dort für eine Stadt wie Werl mit Turnhalle, Buchgeisterstadion, Fußballplätzen, Freizeitbad, Wölfen und eben jetzt den beiden neuen Treffpunkte sehr beachtenswert.
„Jedes Jahr ein Stück zum anfassen“, habe man mit der Veranstaltungsfläche, dem Skatepark und im nächsten Jahr dem Wasserspielplatz, auch dank der Möglichkeit der Fördermittel, einiges vorangebracht.
So galt es für das Stadtoberhaupt bei seiner Eröffnungsrede vor Politik, Verwaltung und Interessierten vielen zu danken: Land, Politik, Stadtwerke und weiteren ausführenden Firmen bis hin zur BBG die sich bei der Beköstigung der zahlreichen Besucher einbrachte.
200 000 Euro Fördermittel des Landes sind in das Projekt geflossen. Die Freigabe von einem notwendigen Eigenanteil, bedingt durch die Teuerungsrate, ist von der Politik bereits beschlossen. Eine Endabrechnung muss noch erfolgen, so KBW Betriebsleiter Jürgen Staubach.
„Eigentlich wollte ich zur Eröffnung die Skateanlage selber befahren“, so Höbrink mit Augenzwinkern bei seiner Ansprache. „Aber das überlasse ich besser den Profis“. Er übergab damit das Gelände seiner Zweckbestimmung und damit den Werler Bürgern. Was schnell in munteres Treiben überging.