Tamara Landmann ist Mutter eines betroffenen Fünftklässlers. Wiederholt sei ihr Sohn morgens nicht zur Schule und nachmittags nicht zurück nach Illingen gekommen. Der Bus sei nicht gekommen, jüngst auch mal an den Kindern vorbeigefahren. „Seit gut fünf Wochen gibt es das Problem“, schildert sie, und zwar immer wieder mal, nicht konstant.
Betroffen seien auch andere Kinder aus Illingen und Scheidingen. Die Schule habe sie kontaktiert, dort habe man zugesagt, nachzuhaken bei der Westfalenbus GmbH.
„Aber das Problem besteht weiterhin“, sagte die Mutter am Mittwoch. Dabei verfüge sie nicht regelmäßig über ein Zweitfahrzeug, um den Sohn abzuholen, mache sich Sorgen, wie der Junge nach Hause kommt. Und es könne doch nicht sein, dass Eltern sich um die Schulfahrten kümmern müssen. Dadurch habe sie beruflich bereits Einnahmeverluste erlitten, als sie doch mal ein Auto zur Verfügung hatte.
Es handelt sich um die Linie 522, in die die Kinder morgens einsteigen zur Fahrt nach Werl. „Es ist richtig, dass es an zwei Tagen zu Unregelmäßigkeiten auf der Linie gekommen ist. Hierfür bitten wir um Entschuldigung“, sagt ein Westfalenbus-Sprecher.
Ursache seien „kurzfristige Krankmeldungen bei dem Busunternehmen, dass die Fahrten in unserem Auftrag durchführt“, gewesen. Daher mussten zwei Fahrten im Ortsbereich Illingen entfallen. Das Betriebsmanagement habe aber für einen Ersatzfahrer gesorgt, „damit nicht noch weitere Fahrten betroffen waren“.
Parallel zur ausgefallenen Fahrt gab es allerdings einen Verstärkerbus, der ebenfalls das Schulzentrum bedient. „Der traft planmäßig am Schulzentrum ein“, versichert der Sprecher. „Da aber die Regelfahrt leider mehrfach Verspätung hatte, haben die Kinder scheinbar geglaubt, dass die Fahrten wieder ausfallen würden und daraufhin ihre Eltern verständigt.“ Westfalenbus habe mit dem Unternehmen gesprochen, das für die Fahrt zuständig ist.
„Man hat uns versichert, dass die Verspätungen nicht mehr vorkommen.“ Westfalenbus werde die Busfahrten weiter beobachten, hoffe aber, „dass die Probleme beseitigt sind und die Busse wieder wie gewohnt die Schüler sicher und pünktlich zur und von der Schule befördern können.“
Eingeschaltet ist auch die Sälzer-Sekundarschule. Sie sei von der Mutter informiert worden, dass es Schwierigkeiten mit der Buslinie gab, sagt Schulleiterin Sandra Schenkel. „Das hat mich dazu veranlasst, bei der Busgesellschaft nachzufragen und den Schulträger zu informieren.“ Die Busgesellschaft habe erklärt, sich des Themas anzunehmen.
Auch die Stadt Werl als Schulträger habe das Unternehmen kontaktiert. „Die Sorgen der Mutter sind nachvollziehbar und werden von uns geteilt“, sagt die Schulleiterin. Es handele sich um einen Bus des Öffentlichen Personennahverkehrs und nicht um einen vom Schulträger beauftragten Schulbus. „Daher kann ich Eltern empfehlen, sich bei Schwierigkeiten direkt an die Busgesellschaften zu wenden, die Schule kann und wird dabei weiterhin behilflich sein.“