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„Schandfleck-Debatte“: Zahnarzt kritisiert Politik und Banken

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Von: Gerald Bus

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Den Zustand des Praxis-Hauses Steinerstraße 31-33 hatte die Politik im Rat kritisiert. Nun meldet sich der betreffende Zahnarzt in der Debatte erneut zu Wort.
Den Zustand des Praxis-Hauses Steinerstraße 31-33 hatte die Politik im Rat kritisiert. Nun meldet sich der betreffende Zahnarzt in der Debatte erneut zu Wort. © Gerald Bus

Kritik am Rat wegen der Wortwahl zu seiner Immobilie und Kritik an den Banken wegen eines nicht genehmigten Kredits: Zahnarzt Dr. Joachim Krampe bezieht Stellung zur Diskussion um sein Haus Steinerstraße 31-33. Als „unsachlich“ bezeichnet er die Bezeichnung „Schandfleck“ aus der Ratssitzung. Die Politik könne gewiss sein: „Mein Schandfleck wird beseitigt.“

Werl - Aber es gebe in Werl eben viele jener Makel, so der der Zahnärztliche Leiter des Medizinischen Versorgungszentrums Am Hellweg GmbH . „Die ganze Stadt macht einen unerfreulichen Eindruck, wenn man sie mit Städten und Kommunen aus der näheren und weiteren Umgebung vergleicht“, sagt Krampe. Die Verantwortung dafür trage der Rat der Stadt, „nicht nur die Mehrheitsfraktion, sondern auch die Oppositionsparteien. Ändern sie mal etwas daran.“

Unverständlich dabei sei, dass die Stadt Werl „trotz dieser miserablen Entwicklung in den letzten Jahrzehnten eine der höchstverschuldeten Städte in Deutschland ist, daraus resultierend einen der höchsten Hebesätze für die Grundsteuer hat, damit hohe Nebenkosten bei den Mietern in der Stadt verursacht, die Immobilienwerte, wiederum im Vergleich mit anderen Städten, niedrig sind.“

„Rote Lampen“ bei Kreditanfrage

Zudem moniert der Zahnärztliche Leiter des Medizinischen Versorgungszentrums, dass er von den Banken den nötigen Kredit zum Um- und Ausbau des Geschäftshauses samt Nebengebäude von den Banken nicht erhalten hat. Dort seien bei seinem Antrag offenbar „alle roten Lampen“ angegangen. Offensichtlich fehle das Vertrauen in sein Vorhaben.

Über die Gründe dafür wolle er nichts sagen, verweist aber auf aus seiner Sicht grundsätzliche Fehlentscheidungen von Kreditinstituten, die Zinswende – aber auch auf die Frage des Alters. Der Werler Zahnarzt ist mittlerweile 81 Jahre alt, aber nach wie vor beruflich aktiv. Für ihn eine Selbstverständlichkeit und Normalzustand, „dass die ältere Generation solange mitarbeitet wie Geist und Körper es ermöglichen“ – für die Banken aber wohl bei Krediten ein Problem, so lässt sich der von Krampe hergestellte Zusammenhang verstehen. Und er betont in seiner Stellungnahme: „Für mich persönlich ist Arbeit Lebenselixier. Noch nie bin ich missmutig, übelgelaunt in die Praxis gegangen.“

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