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RS-Virus und Erkältungen sorgen in Werl dafür, dass Lehrer und Schüler fehlen

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Von: Ilka Platzek

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Verschiedene Erkrankungswellen erfassen derzeit Kinder aller Altersgruppen.
Derzeit liegen etliche Lehrer und Schüler flach. © prautsch/dpa

Wegen zahlreicher Krankheitsfälle im Kollegium kam es Mitte November an der Norbertschule zu Unterrichtsausfällen. Wie sich die Lage jetzt darstellt, ist ungewiss.

Werl – Schulleiter Markus Reim und sein Stellvertreter sind gerade beide krankgeschrieben, teilt die Schule auf Anfrage mit. Gespräche mit anderen Schulleitern ergeben ein differenziertes Bild: Ja, es gibt etliche kranke Schüler und Lehrer. Corona spielt dabei allerdings eine untergeordnete Rolle.

Konrad Beckmann, der stellvertretende Schulleiter, muss derzeit auf einen an Corona erkrankten Lehrer verzichten. Und: sechs Schüler seien krank. „Corona ist derzeit kein Thema“, sagt er, eher Erkältungskrankheiten und Husten. Von Unterrichtsausfällen oder gar Distanz-Unterricht sei man „weit entfernt.“ Der Winter kommt erst noch, aber voraussichtlich müssen Schüler und Lehrer nicht wieder frieren: „Wir haben inzwischen Lüftungsgeräte für alle Räume und werden ein bisschen lüften, aber bestimmt nicht gegen die Heizungen anlüften.“ Schließlich sei eine Energiekrise ausgerufen.

Schulleiter Michael Prünte ist optimistisch, dass die Schule bis Weihnachten von Corona weitgehend verschont bleibt. „Wir sind wachsam, nehmen die Pandemie ernst, sind aber nicht kopflos. Und wir achten darauf, dass alle Kinder ihre fünf Tests pro Monat machen.“ Im Moment gebe es einzelne Klassen mit „Krankheitsherden“. „In einer sechsten Klasse ist tatsächlich etwa ein Drittel der Schüler krank. Da wissen wir aber, weil uns die Eltern informiert haben, dass dort das RS-Virus grassiert.“

Unterschiedliches Bild

In den Klassen 5 bis 7 gebe es insgesamt einen hohen Krankenstand, aber die Betroffenen würden unter Erkältungssymptomen leiden, ob durch RSV oder andere Viren hervorgerufen, wisse er nicht. Auch einzelne Lehrer seien erkrankt, aber deswegen müsse kein Unterricht ausfallen. „Wir sind gut besetzt und es gibt ein solidarisches Miteinander“, sagt der Schulleiter.

Auch an der Walburgisschule „grassieren Erkältungskrankheiten“, sagt Schulleiterin Andrea Humpert, während Corona gerade eine untergeordnete Rolle spielt. Drei Lehrer seien aktuell krank, dies aber nicht wegen Corona. Und viele Kinder seien offenbar vom RS-Virus erwischt worden. „Ein Elternteil hat uns darüber informiert. Das RSV ist nicht meldepflichtig, aber das Gesundheitsamt freut sich immer, wenn das trotzdem geschieht.“ Ansonsten läuft auch das RS-Virus unter Erkältungskrankheiten. „In mehreren Klassen fehlen zurzeit ein Viertel oder ein Fünftel aller Schüler.“

Wenig Coronafälle

Noch einmal zu Corona: „Es besteht keine Maskenpflicht mehr und die Kinder tragen kaum Masken, während etwa die Hälfte der Lehrer nicht auf den Mund-/Nasenschutz verzichtet.“ Der kalten Jahreszeit sieht Andrea Humpert gelassen entgegen. „Wir haben den neuen Anbau. Da ist das Lüften einfacher. Bisher war es allerdings wegen der milden Witterung noch nicht nötig.“

Die Schulleiterin der Sälzer-Sekundarschule Sandra Schenkel muss gerade auf ein Fünftel ihres Lehrkörpers verzichten: „Zwei haben Corona, der Rest die Grippe.“ Auch drei Schüler seien an Covid-19 erkrankt und etliche erkältet. „Wir versuchen, Unterrichtsausfälle zu vermeiden“, sagt Schenkel.

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