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Rohe Gewalt, Kindermissbrauch: Prozess gegen Gruppe - der jüngste Täter ist erst 15

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Von: Gerald Bus

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Immer wieder Schläge und Tritte: Vier junge Werler müssen sich vor Gericht verantwortet - der jüngste ist erst 15 Jahre alt.
Immer wieder Schläge und Tritte: Vier junge Werler müssen sich vor Gericht verantwortet - der jüngste ist erst 15 Jahre alt. © Thomas Imo/photothek

Rohe Gewalt und Kindermissbrauch: Wegen einer ganzen Liste von Straftaten müssen sich vier junge Werler vor dem Jugendschöffengericht Soest verantworten. Der jüngste Angeklagte als Hauptbeschuldigter ist erst 15 Jahre, die anderen zwischen 19 und 24 Jahre alt. Es geht unter anderem um Körperverletzung, Vandalismus und den Besitz kinderpornographischer Schriften.

Werl/Soest –Verhandelt wird am 5. Mai, der Prozess ist öffentlich. Sechs Stunden sind angesetzt, der Beginn ist um 9 Uhr.

Die Anklage geht davon aus, dass einige Taten gemeinschaftlich begangen wurden. So sollen drei der Angeklagten am 27. Juli 2022 einem Mann in Werl in die rechte Körperhälfte geschlagen und ihm anschließend die Beine weggetreten haben. Als das Opfer am Boden lag, soll sich einer der Täter neben ihn gekniet und ihn mehrfach mit der Faust geschlagen haben. Der 15-Jährige soll das Opfer mindestens drei Mal getreten haben, zweimal am Hinterkopf und einmal in die Nierengegend, so heißt es in der Prozessankündigung.

Als der Bruder des Opfers zur Hilfe gekommen sei, habe einer der Angeklagten den Mann mit der Faust geschlagen. Auch dem dritten Angeklagten werden Schläge vorgeworfen. All das hatte Folgen für das Opfer: Es soll eine Thorax-/ und Hemithoraxprellung sowie Schmerzen erlitten haben.

Kinderpornographische Bilddateien auf Handy

Dem 15-jährigen Werler wird zudem vorgeworfen, drei kinderpornographische Bilddateien auf seinem Mobiltelefon besessen zu haben. Außerdem soll er am 19. Oktober des Vorjahres einen weiteren Mann mit zwei anderen Personen „gemeinschaftlich mit den Fäusten auf das Auge, die Wange und den Kiefer geschlagen und ihm in den linken Rippenbereich getreten haben“, so die Anklage.

Gemeinsam sollen zwei der Beschuldigten – auch darunter der 15-Jährige – am 2. Januar 2023 in der Wohnung eines Mannes Wände mit Putzmittel beschmiert und das Ledersofa eingeschnitten haben, auch Kissen und Kaffeemaschine wurden malträtiert. Die Täter schnitten laut Anklage im Badezimmer das Rollladenband ab, zertrümmerten einen CD-Player sowie ein Bild und sprühten eine Waschmaschine mit Rasierschaum ein.

Vandalismus in einer Wohnung

Drei Tage später soll sich der 15-Jährige alleine in dieselbe Wohnung begeben haben. Dort soll es einen Streit zwischen ihm und Wohnungsbesitzer gegeben haben, in dessen Verlauf der Angeklagte dem Opfer ins Gesicht geschlagen haben soll. Anschließend habe der Jugendliche Cola insbesondere auf den Fußboden und auf einen Musikplayer geschüttet, einen Wanderstock zerbrochen, einen Bilderrahmen zerlegt, und ein Thermometer aus der Wand gerissen.

Am 20. Januar soll der 15-Jährige einem Zeugen fünf bis sechs Mal mit der Faust ins Gesicht geschlagen und, als das Opfer zu Boden ging, mehrfach auf ihn eingetreten und ihn beschimpft haben. Anschließend habe der Angeklagte den Arm des Opfers ergriffen und es über den Boden geschleift haben, danach habe es weitere Tritte in den Bauch gegeben.

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