Protestwähler suchen eigenen Bürgermeister-Kandidaten

WERL - Alle guten Dinge sind drei? Die Werler Protestwähler sehen das anders. Sie können weder mit der Kandidatur des amtierenden Bürgermeisters Michael Grossmann (CDU) etwas anfangen, noch mit der von Siegbert May (BG) und Meinhard Esser (SPD). „Ein grundlegender Wandel in der Politik ist von keinem dieser drei zu erwarten. Wir werden deshalb einen eigenen Kandidaten für das Bürgermeisteramt aufstellen“, kündigt Fraktionschef Matthias Fischer an.
Keiner der bisherigen Bewerber erfüllt aus der Sicht der Protestwähler die wichtigste Anforderung: Überparteilichkeit. Fischer: „Ein Bürgermeisterkandidat sollte kein Parteibuch haben und sich nicht in politischen Abhängigkeiten befinden.“
Einen konkreten Kandidaten haben die Protestwähler noch nicht, Gespräche seien aber schon mit einigen Leuten geführt worden, erläutert Fischer. Aus seiner Sicht sollte der Bewerber genug Lebens- und Berufserfahrung mit einbringen und sich in wirtschaftlichen Dingen auskennen. „Er sollte ein Augenmaß für die Lebenswirklichkeit und die Einkommensrealität der Werler Bürger besitzen.“ Eine eigene Kandidatur für das Bürgermeisteramt möchte Fischer zum jetzigen Zeitpunkt nicht ausschließen.
Die Zeit drängt. Denn damit der Kandidat überhaupt antreten darf, benötigt er mindestens 190 Unterstützungsunterschriften, die es erst noch zu sammeln gilt. Was die Kandidatur der Werler Protestwähler in den 19 Wahlkreisen betrifft, sei der eingetragene Verein bereits weiter: Fünf Unterschriften benötigt jeder Wahlkreiskandidat in seinem Bezirk. Für die Reserveliste brauchen die Protestwähler zudem 22 Unterstützungs-Unterschriften.„Wir sind auf einem guten Weg“, erläutert Fischer. In maximal zwei Wochen, so das Aushängeschild der Protestwähler, soll die Sammlung „erfolgreich abgeschlossen“ sein. Bis spätestens 7. April müssen die Vorschläge der Stadt vorliegen.
„Wir sind auf einem guten Weg“
Dass unterdessen WP-Mitglied- und Ratsherr Ali Kaya zum Spitzenkandidaten der Piraten für den Kreistag nominiert wurde, sorgt bei Fischer für keine Irritationen: „Ich begrüße das ausdrücklich. Es ist doch gut, wenn unsere Interessen auf diese Weise auch im Kreistag vertreten werden.“ Die WP verstünden sich schließlich als überparteilich. - dom