Zufallstreffer für die Polizei: Drogen und Waffen in Werler Wohnung gefunden

Werl - Unverhofft kommt oft: Ein Zufallstreffer gelang der Polizei in Werl. Nun stand der Übeltäter vor Gericht.
Eigentlich hatte die Polizei den Werler gar nicht auf dem Radar, als sie am 15. Mai vergangenen Jahres bei ihm vor dem Haus stand, denn sie war wegen seines Bruders gekommen, der im Verdacht stand, an einem Überfall auf eine Soester Tankstelle beteiligt gewesen zu sein.
Aber nun waren sie im Haus und wurden auch bei ihm fündig, fanden reichlich Munition verschiedener Kaliber und Hersteller, knapp 17 Gramm Marihuana und zwei Cannabis-Pflanzen.
Polizei ohne Durchsuchungsbefehl?
Deshalb musste er sich nun vor dem Werler Amtsgericht verantworten, doch die Sache ist noch nicht ausgestanden. Denn der 21-Jährige wohnt nicht in der selben Wohnung wie sein Bruder, sondern ein Stockwerk darüber unterm Dach. Hatte die Polizei seine Wohnung etwa ohne Durchsuchungsbefehl durchstöbert? Auf diese Lücke stieß sein Verteidiger.
Dazu sollen noch einmal einige Polizisten vernommen werden. Letztlich sieht es so aus, dass der Werler den Ordnungshütern in Abwesenheit der restlichen Familie über den Türdrücker die Türe geöffnet hatte und sie die Pflanzen durch die offene Tür in seiner Wohnung stehen sahen – ein klassischer Zufallsfund eben.
Munition in der Abstellkammer
Die Munition dagegen entdeckten sie in einer Art Abstellkammer, die nicht Teil der Dachgeschosswohnung, aber auf der selben Etage und vom Flur aus erreichbar ist. Außerdem stießen sie auf zwei täuschend echt wirkende Waffen, die sich letztlich jedoch nur als Soft-Air-Pistolen entpuppten, also als spezielle Druckluftwaffen, die bei einem taktischen Geländespiel benutzt werden. Die Hauptverhandlung wurde ausgesetzt, ein neuer Termin wird rechtzeitig bekannt gegeben.