„Diese Anlagen sind auch beim Veterinäramt aufgeführt und werden regelmäßig abgenommen.
Lars Mathis weiß um die Anlage in Sönnern. Das Mitglied der Kompetenzgruppe für Bau- und Schliefenanlagen beim Deutschen Jagdgebrauchshundeverband bezeichnet die Vorwürfe von Peta aber als „völligen Blödsinn“. Anlagen wie die in Sönnern zur Ausbildung von Hunden seien erlaubt und zwingend notwendig, „wir betreten da kein illegales Feld“. Bislang seien Klagen dieser Art im Sande verlaufen. Die Betreiber der Anlagen wehren sich mittlerweile auch gegen die Sammelklagen und verklage ihrerseits Peta unter anderem wegen Verleumdung.
Die Anlage in Sönnern werde von der Arbeitsgruppe Werl des Deutschen Jagdterrierclubs betrieben und sei bereits mehrere Jahrzehnte alt. Das sei auch kein Geheimnis, so der Hesse. „Diese Anlagen sind auch beim Veterinäramt aufgeführt und werden regelmäßig abgenommen“, sagt Lars Mathis.
Die Kompetenzgruppe Bodenjagd und Schliefanlagen beim Deutschen Jagdgebrauchshundeverband verteidigt die Schliefanlagen. Füchse bevölkern inzwischen Städte, hätten mit Ausnahme des Uhus in Deutschland keine natürlichen Feinde. Zwar sei die Tollwut erfolgreich bekämpft, dadurch seien aber die Fuchsbestände stark angewachsen. Neben Mäusen frisst der Fuchs Bodenbrüter – auch seltene wie Kiebitz, Wiedehopf, Rebhuhn, Großer Brachvogel. „Artensterben findet eben nicht nur im brasilianischen Urwald statt, sondern direkt vor unserer Haustür.“ Weil es so viele Füchse gebe, sei es in Deutschland erlaubt, sie zu bejagen. Auch Naturschutzverbände würden das fordern, „da allein über die Verbesserung von Lebensräumen der Bestand seltener Vogelarten und Amphibien nicht gesichert oder verbessert werden kann“. Wo bejagt werde, steigen Zahlen von Bodenbrütern, Hasen und anderen, teils bedrohten Tierarten „nachweislich deutlich an“. Bei der Fuchsjagd gehe es daher auch um Artenschutz, ohne die wichtige Rolle des Fuchses in der Natur zu verkennen. Jäger würden Füchse aber nicht ausrotten. Per Gesetz seien nur tierschutzrechtlich vertretbare Jagdarten zugelassen. Am effektivsten sei die saisonale Baujagd, das Aufstöbern unter der Erde. Der Hund habe die Aufgabe, dass der Fuchs seinen Bau verlässt und geschossen werden kann. Dazu brauche es gut ausgebildete Bauhunde. Schon früh würden Teckel und kleine Terrierrassen mit dem Fuchsbau durch Schliefenanlagen vertraut gemacht. Dort eingesetzte Füchse seien Zuchtfüchse mit enger Beziehung zu Menschen. „Nur in Ausnahmefällen handelt es sich um Findelkinder aus verlassenen Gehecken“. In Schliefenanlagen werden junge Hunde gezielt auf die Witterung des Fuchses konditioniert. Im Kessel warte er getrennt durch einen Drehschieber auf den Hund. „Der Fuchs allein entscheidet, ob und wann er den Kessel verlässt, und in seine Transportbox zurückkehrt“. Jeder Fuchs bekommt die gleiche tierärztliche Pflege wie die Hunde, werde geimpft, entwurmt, tierärztlich untersucht und verbringe seine „Rente“ in gewohnter Umgebung....