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Müllautos im Berufsverkehr: Pendlerin sieht Unfallgefahr

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Von: Klaus Bunte

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Die Müllabfuhr verursacht vor allem im Berufsverkehr Staus – hier auf der B1.
Die Müllabfuhr verursacht vor allem im Berufsverkehr Staus – hier auf der B1.  © Screenshot: Bunte

Sicher, die Fahrt über die B1 spart Sprit. Immer über die A44 von Sönnern aus nach Unna zur Arbeit zu fahren, würde für Beate Hemmer sogar einen Umweg von zusätzlichen fünf Kilometern und einer weiteren Minute Fahrtzeit bedeuten, wäre also völlig unwirtschaftlich. Doch auch auf der B1 kann es zu Staus kommen, zum Beispiel verursacht von Fahrzeugen der Müllabfuhr.

Werl – Und die gefährdeten auf diese Weise während der Stoßzeiten auch noch den Straßenverkehr, habe sie beobachtet – und wandte sich mit ihren Beobachtungen sowohl an den Anzeiger als auch an den Kommunalbetrieb Werl (KBW).

„Um 7.20 Uhr befuhr ich die B1 von Werl in Richtung Unna“, berichtet sie. „In Büderich war auf meiner Seite wieder einmal die Müllabfuhr unterwegs. Es sammelten sich einige Autos hinter dem Müllfahrzeug. Ein Pkw fuhr etwas links heraus, um sehen zu können, ob Gegenverkehr kommt. Aus Richtung Unna kam ein Lkw. Wäre er mit der Geschwindigkeit weitergefahren, wäre es zu einem Zusammenstoß gekommen. Der Lkw-Fahrer bremste und der Pkw-Fahrer konnte sich so wieder hinter dem Müllfahrzeug eingliedern.“

Dieser Vorfall habe sich bereits im August ereignet, als es auch um diese Zeit schon hell war, „aber in den dunkleren Monaten könnte eine solche Situation zu einem Unfall führen“, prognostizierte sie schon damals. Nun, drei Monate später, habe sie die entsprechende Situation bereits erlebt: „Am 21. November waren um 7.15 Uhr zwei Müllfahrzeuge auf der B1. Eines war in Büderich und eines war in Holtum unterwegs.“

Video zeigt Rückstau

Sie nahm ein kleines Video auf, das den Rückstau abbildet. Hemmer: „Ich habe Situationen im Winter erlebt, bei Schnee oder Regen, und es war dann nicht ungefährlich, ein solches Fahrzeug zu überholen. Auch ich selbst habe schon kritische Situationen bezüglich eines Müllfahrzeuges gehabt.“

Mehrfach habe sie die Verwaltung darauf hingewiesen, ob es vielleicht möglich sei, die Routen der Müllabfuhr dergestalt anzupassen, dass die Fahrzeuge die B1 nicht ausgerechnet während des starken morgendlichen Berufsverkehrs abfahren: „Kurzfristig funktioniert es dann, aber leider kommen die Müllfahrzeuge immer wieder im Berufsverkehr auf die B1 zurück. Um Unfällen auf der B1 vorzubeugen, wäre es eine Kleinigkeit, den Zeitpunkt der Abfuhr des Mülls auf der B1 auf einen späteren Zeitpunkt zu verlegen.“

Ein ‘Hin- und Herfahren’ würde die Touren deutlich verlängern, was wiederum mit Kosten- und Gebührensteigerungen verbunden wäre.

Jürgen Staubach, Leiter des Kommunalbetriebs

Jürgen Staubach, Leiter des Kommunalbetriebs, bezieht dazu wie folgt Stellung: „Bei der Routenplanung für die Müllfahrzeuge, und das gilt übrigens auch für die Fahrzeuge der Straßenreinigung, gibt es unterschiedliche Punkte und Faktoren, die zu beachten sind. Hierzu zählen unter anderem die Verkehrsströme während des Tages, die jeweilige Parksituation an den Straßen, die Anfangs- und Endzeiten von Schulen und Kindergärten sowie andere von Fußgängern stark frequentierte Bereiche, aber auch eine möglichst rationelle und wirtschaftliche Planung, sodass die Fahrzeuge rationell den vorgesehenen Bereich abfahren. Ein ‘Hin- und Herfahren’ würde die Touren deutlich verlängern, was wiederum mit Kosten- und Gebührensteigerungen verbunden wäre. Gerade in der dunklen Jahreszeit lassen sich Verkehrseinschränkungen durch die besagten Spezialfahrzeuge nicht immer gänzlich vermeiden. Auch eine besondere Aufmerksamkeit der Verkehrsteilnehmer ist hier gefordert. Dieses gilt sowohl für Straßen wie die ehemalige B1 als auch für innerörtliche Straßen.“

Doch Staubach versichert dennoch: „Gleichwohl wird der Kommunalbetrieb noch einmal prüfen, ob eine Tourenänderung in dem Bereich der Ortsdurchfahrten möglich ist.“

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