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Radler sollen mehr Platz bekommen: Nicht alle finden das gut

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Von: Dominik Maaß

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Fünf der elf markierten Auto-Stellplätze am Hellweg müssten für den Fahrrad-Schutzstreifen weichen. Auch das Abstellen am Straßenrand wäre dann nicht mehr erlaubt.
Fünf der elf markierten Auto-Stellplätze am Hellweg müssten für den Fahrrad-Schutzstreifen weichen. Auch das Abstellen am Straßenrand wäre dann nicht mehr erlaubt. © Dominik Maaß

Statt parkenden Autos sollen die Ränder des Hellwegs künftig rollenden Fahrrädern vorbehalten sein. Die Stadtverwaltung möchte entlang der Straße Schutzstreifen für Radler einrichten. Änderungen, die nicht alle Anwohner gut finden. Nun muss die Politik entscheiden.

Werl – Die Stadtverwaltung greift mit den Schutzstreifen einen Vorschlag aus dem Verkehrskonzept auf, das im Herbst 2019 vorgelegt wurde. Der inzwischen aufgelöste Arbeitskreis Fahrradmobilität sprach sich ebenfalls für die Änderung aus.

Der Plan sieht auf beiden Straßenseiten 1,25 Meter breite Schutzstreifen für den Radverkehr vor. Die Restfahrbahnbreite zwischen diesen Streifen beträgt laut Verwaltung mindestens 5 Meter. Die Mittelstreifen auf der Fahrbahn entfallen. Bei der Markierung des Schutzstreifens auf der südlichen Straßenseite würden zudem notwendige Sicherheitsabstände zu den parkenden Fahrzeugen berücksichtigt.

Parken am Fahrbahnrand verboten

Das bislang erlaubte Parken am Fahrbahnrand wäre dann verboten. Und von den elf markierten Parkplätzen am östlichen Ende der Straße müssten fünf weichen. Die zwei Parkbuchten im westlichen Teil des Hellwegs mit insgesamt acht Stellplätzen bleiben nutzbar.

Ziel der Neugestaltung ist laut Stadt eine geradlinige Radverkehrsführung ohne Unterbrechungen. Außerdem erhofft sich die Verwaltung durch die optische Einengung der Fahrbahn, dass dort langsamer gefahren wird.

Die Stadt informierte Ende vergangenen Jahres die Anwohner über die Pläne. Diese hatten danach einen Monat Zeit, sich zu äußern. Mehrere kritisierten die wegfällenden Stellplätze. Sie fürchten einen „Parkplatzmangel“ und dass parkende Fahrzeuge in andere Straßen verdrängt werden. In ihrer Abwägung schreibt die Stadtverwaltung: „Die Anwohner müssen sich auf die Veränderungen einstellen und Alternativen zum Abstellen von Fahrzeugen finden.“

Spedition sieht „nur Nachteile“

Eine am Hellweg ansässige Spedition sieht in den Schutzstreifen „nur Nachteile“. So sei das Halten von Zulieferern vor der Haustür dann nicht mehr möglich. Außerdem stehe das Markieren nicht im Verhältnis zu den wenigen Radlern, die die Straße nutzen.

Hierzu schreibt die Stadt: Der Anwohner müsse Alternativen zur Andienung des Grundstücks und zum Abstellen von Fahrzeugen finden. Das Gemeinwohl habe dort Vorrang. Dazu, dass auf dem Hellweg noch nicht so viele Radler unterwegs seien, heißt es: „Die Markierung wird dazu beitragen, dass der Hellweg von Fahrradfahrern stärker genutzt wird.“

Es gibt aber auch Anwohner, die die Änderung begrüßen, die Ist-Situation für gefährlich halten und sich sogar breitere Schutzstreifen für Radler wünschen. Dies ist laut Stadt aufgrund des zu schmalen Straßenraums aber nicht möglich.  dom

Der Planungsausschuss tagt am Mittwoch, 8. März, ab 18 Uhr in der Stadthalle.

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