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Neuer Gastronom im Bad-Bistro: „Bei mir kommt nichts aus der Tüte“

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Von: Gerald Bus

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„Bei mir kommt nichts aus der Tüte“: Gastronom Dominik Cremer (links) und BBG-Chef Ulrich Canisius im Bad-Bistro.
„Bei mir kommt nichts aus der Tüte“: Gastronom Dominik Cremer (links) und BBG-Chef Ulrich Canisius im Bad-Bistro. © Gerald Bus

Für einen „Kaltstart“ am heißesten Tag des Jahres am Samstag reichte schlichtweg die Zeit nicht. Aber kurzfristig, spätestens zum 1. Juli, soll es wieder gastronomisches Leben im Bad-Bistro geben: Der Werler Dominik Cremer hat sich für den seit geraumer Zeit vakanten Posten des Pächters im Bad-Bistro erwärmen können.

Werl - Die Erleichterung bei der Bädergesellschaft (BBG) ist groß. „Gerade nach Corona war es schwierig, diese Gespräche zu führen und jemanden zu finden“, sagt BBG-Geschäftsführer Ulrich Canisius. Durch die Ausfälle in der Pandemie gebe es erhebliche Personalprobleme für Pächter – „und kaum jemand wagt den Schritt in die Selbstständigkeit.“

Bei Dominik Cremer ist das anders. 2020 hatte er sich dazu entschlossen, „Cremer´s Imbiss, Party- und Eventservice“ zu eröffnen. Mit seinem „Food Trailer“, einem Wagen für Imbissgastronomie, steht er nun immer am Hellweg-Baumarkt. Nach dem Essen im Wagen auf Rädern setzt er mit dem Bad-Bistro nun also auch auf einen festen Standort. Und der biete auch für den Gesamtbetrieb Vorteile in Sachen Lagerung und Kühlung.

Eine feste Kraft wird am Bad arbeiten, zudem wird es Aushilfen geben. Zunächst gelte es nun, den Betrieb „ans Laufen zu bekommen“, sagt Cremer, der zu Beginn auch selber viel vor Ort sein wird. Er verspricht „handgemachtes Essen“ wie Frikadellen und selbst gemachte Saucen. „Bei mir kommt nichts aus der Tüte.“

Gelernt ist halt gelernt. Denn Cremer hat viel Erfahrung in der gehobenen Gastronomie. Schon seit einem Schulpraktikum wusste der heute 32-Jährige, dass er Koch werden wollte. 2006 begann er eine Lehre als Koch im Möhnehof Sämer in Völlinghausen., nahm auch an Wettbewerben teil. Platz 1 beim Achenbachpreis des Kreises und Platz 4 in der NRW-Auswahl bestätigten ihn auf dem Weg.

Start als Jungkoch im Maritim Hotel Schnitterhof

Als Jungkoch begann Cremer 2009 im Maritim Hotel Schnitterhof in Bad Sassendorf, es folgte 2011 die Ausbildereignung und 2011 als neue Erfahrung das Haus Gerbens in Wickede. In den folgenden Jahren und als stellvertretender Küchenchef habe er „viel im Bereich Fine Dining, Eventservice und Catering mit bis zu 1000 Personen“ an Erfahrung gewonnen, teilt der Werler mit. Nach einem Gastspiel im Karl Restaurant & Café sowie im Ikarus Neuenrade entschloss sich Cremer 2020 zur Selbstständigkeit, sei doch der eigene Betrieb stets der große Traum gewesen.

Wir können nun entspannter in die Zukunft schauen. Denn ein Bad ohne funktionierende Gastronomie – das ist nicht gut.

Ulrich Canisius. Geschäftsführer der Bädergesellschaft

Unter anderem sorgte der 32-Jährige auch für die kulinarische Versorgung beim Slalomrennen des MSC Werl. Dort ist Ulrich Canisius Vorsitzender – und der knüpfte im Winter den Kontakt in Sachen Bad-Gastronomie. Nach einigen Gesprächen sei es nun doch schnell gegangen mit der Einigung – was angesichts der bereits laufenden Sommersaison wichtig ist. Denn jetzt kommen mit dem warmen Wetter die besucherstarken Zeiten, die es zu nutzen gilt.

Gerne wäre Cremer schon am Wochenende gestartet, aber das war noch nicht hinzubekommen. Ein wenig muss Werl also noch auf Pommes & Co verzichten. „Aber wir freuen uns riesig, dass es geklappt hat mit einem vom Fach und Lokalbezug“, sagt BBG-Chef Canisius. Der Neue sei für gute Angebote bekannt. „Und darauf dürfen sich nun unsere Gäste freuen.“

Die BBG sei sowieso froh: „Wir können nun entspannter in die Zukunft schauen. Denn ein Bad ohne funktionierende Gastronomie – das ist nicht gut.“

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