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„Oben ohne“ im Freibad Werl - Bädergesellschaft will „kein Fass aufmachen“

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Von: Gerald Bus

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Teil des Pakets: Die Sandfläche neben dem Schwimmerbecken Werl wird neu gestaltet.
Teil des Pakets: Die Sandfläche neben dem Schwimmerbecken wird neu gestaltet. © um_Uta Müller

Blanke Frauen-Brüste hatten im Schwimmbad in Göttingen im vergangenen Sommer für Ärger gesorgt, als eine Schwimmerin so frei war. Zu viel Freizügigkeit soll es im Werler Freibad nicht geben. Anders als in Göttingen, das den Weg für das Ablegen des Bikini-Oberteils jetzt frei gemacht hat, verschließt sich die Bädergesellschaft BBG der Diskussion – „weil es einfach kein Thema war und ist“.

Werl - Das sagt BBG-Chef Ulrich Canisius. „Es gab keine Anfragen dazu und keine Wünsche – da machen wir das Fass nicht auf.“

Die Dame aus Göttingen hatte unter Verweis auf die Badeordnung ein Hausverbot erhalten, berichtet die Zeitung „Merkur“. Folge des „blanken“ Entsetzens: Nach längerer Diskussion erlaubt die Stadt Göttingen nun „oben ohne“ für alle, wenn auch nur am Wochenende. Hosen dürfen nicht abgelegt werden.

Aber es tut sich dennoch viel im Freibad Werl. Das Liegen soll komfortabler werden, der Spielbereich attraktiver: Das Freizeitbad Werl setzt mit einer Reihe von Anschaffungen auf die gesamte Bandbreite von Faulenzen bis Sport. Dazu gehört auch ein Angebot mit wortwörtlicher „Band-Breite“: Auf einer neuen Slackline, einem zwischen zwei Pfosten gespannten Band, sollen Badegäste künftig das Balancieren üben können.

Bei den Kosten für die Beschaffung profitiert Werl von der Leader-Förderung der Europäischen Union. Von den 18 200 Euro Kosten für die Neuausstattung der beiden Sandbereiche am Kopf des Schwimmerbeckens und gegenüber der Garderoben werden 14 500 Euro aus dem Leader-Regionalbudget gefördert, sagt der Geschäftsführer der Bädergesellschaft BBG, Ulrich Canisius, auf Anfrage.

Das ist im Gesamtpaket enthalten:

Ursprünglich hatte die Bädergesellschaft die Sandfläche am Schwimmerbecken durch Rasen ersetzen wollen. Denn dass immer wieder Sand über die Durchschreitebecken in den Filter gelangt, ist ein Problem. Nun aber begegne man dem durch Umgestaltungen der Fläche, kündigt Canisius an. „Der Sand bleibt.“ Die Neuanschaffungen werde man Schritt für Schritt besorgen, nicht alles 2022.

Arbeiten am Hallenbad-Dach haben bekommen

Unterdessen sind die Arbeiten am Dach des Hallenbads angelaufen. Die Aufträge sind erteilt, ein Kran ist aufgestellt, die Zwischendecke bereits entfernt. Es gebe keine Hinweise, dass die Arbeiten sich länger hinziehen als geplant, sagt der Bäderchef. „Wir hoffen, das alles in der Freibadsaison bis Anfang/Mitte September fertig zu bekommen.“ Nach dem schweren Schaden am Flachdach mit Einsturzgefahr wird nun die Gesamtfläche über den Garderoben und Duschen im Hallenbad erneuert. 1,2 Millionen Euro hat die BBG dazu in den Wirtschaftsplan gestellt. „Aber wir hoffen, dass es deutlich weniger wird“, sagt Ulrich Canisius.

Der BBG-Chef verteidigt in dem Zusammenhang die Schließung des Hallenbads für die gesamte Freibad-Saison. Die sei schon wegen der abgeklemmten Elektronik unausweichlich, weil dadurch Fluchtwege nicht beleuchtet werden können. Natürlich könne die Bädergesellschaft in Fragen der Sicherheit der Badegäste kein Risiko eingehen

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