Holtum – Die St.-Agatha-Kapelle in Holtum erhält jetzt doch einen Dachreiter. Wie ursprünglich soll dieser kleine Turm wieder die Kirche in Holtum zieren. Möglich geworden durch die Förderung der Stiftung NRW. Deren Präsident Eckhard Uhlenberg überreichte jetzt die Unterlagen an den St.-Josefsverein.
Im Schreiben, gerichtet an Franz Kloke, dankt die Stiftung NRW für das ehrenamtliche Engagement für den Erhalt der Schönheit und der Vielfalt in unserem Land. Die stattliche Summe von 20.000 Euro der Stiftung deckt einen Großteil der aufkommenden Kosten für das Projekt. Die Gesamtkosten in Höhe von 25.000 Euro werden zusätzlich durch weitere zweckgebundene Spenden erreicht. Der Wiederaufbau des Dachreiters von St. Agatha in Holtum kann somit in Angriff genommen werden.
Die Kapelle wurde 1899 im neugotischen Stil vom St.-Josefsverein errichtet. Bis zum heutigen Tag ist der Verein Eigentümer des Gotteshauses, die Kirche gehört also nicht dem Erzbistum Paderborn. Da keine Gelder vom Bistum fließen, war die Beteiligung der NRW-Stiftung möglich.
Erscheinungsbild vervollständigen
Bei einer notwendigen Außenrenovierung in den sechziger Jahren war das schadhafte Schieferdach der Kirche aus Kostengründen durch ein Dach aus Dachpfannen ersetzt worden. Die Trägerbretter des Schiefers wurden im Dorf verkauft, um die Dacharbeiten finanzieren zu können.
Außerdem wurde der Dachreiter vom Kirchendach entfernt, was das Erscheinungsbild der Kirche stark veränderte. Mit dem Geld der NRW-Stiftung möchte der Verein das Erscheinungsbild der Kirche durch das Aufsetzen eines neuen Dachreiters wieder vervollständigen. Die Kirche wird genutzt ihrem eigentlichen Sinn entsprechend. An jedem ersten und dritten Samstag im Monat, an Weihnachten, Ostern und Pfingsten finden katholische Gottesdienste statt, die durch die Pfarrei Propstei Werl betreut werden.
Beliebte Hochzeitskirche
Außerdem ist die Kirche beliebt als Hochzeitskirche für katholische und evangelische Christen. Die Kirche ist täglich geöffnet. Bis zum Sommer dieses Jahres wird sie mit Hilfe eines neuartigen Computersystems und einer Licht- und Tonausstattung zu einer individuell nutzbaren Meditationskirche ausgebaut. Die St.-Agatha-Kirche ist auch für Jakobspilger bedeutend, denn sie liegt am Jakobsweg von Höxter nach Bochum und beherbergt eine Stempelstelle.
Die Förderung des Projektes „Wiederaufbau des Dachreiters“ erhält der St.-Josefsverein für sein „ehrenamtliches Engagement und seine Bereitschaft, dem Vereinszweck entsprechend für das Baudenkmal Dorfkirche Holtum Verantwortung zu übernehmen, es baulich zu erhalten und zu pflegen.“
Am Mittwoch, 26. Juni, um 20 Uhr lädt der Vereinsvorstand alle Mitglieder im Sportlerheim „Zum Tigge“ in Holtum ein, um über Einzelheiten des Projekts zu beschließen.