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Nichtschwimmer und Kleinkinder sitzen auf dem Trockenen, weil Anstrich fehlt

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Von: Gerald Bus

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Noch ohne Wasser: Das Nichtschwimmerbecken muss erst noch gestrichen werden, aber die Farbe war nicht lieferbar.
Noch ohne Wasser: Das Nichtschwimmerbecken muss erst noch gestrichen werden, aber die Farbe war nicht lieferbar. © Canisius

Der Bäderchef muss (fehlende) Farbe bekennen: Das Baden ist gestrichen, weil es das Becken noch nicht ist. Im Werler Bad reißt die Serie von Schäden und Schwierigkeiten nicht ab. Neues Beispiel: Das große Nichtschwimmerbecken im Freibad ist nicht nutzbar, obwohl die Freibad-Saison mittlerweile begonnen hat. Es ist kein Wasser im Becken, weil es erst noch gestrichen werden muss.

Werl - Das sagt Ulrich Canisius, Geschäftsführer der Bäder- und Beteiligungsgesellschaft (BBG), auf Anfrage. Erst müssen also die Pinsel in die Farbe eingetaucht werden, dann können das auch die Badegäste ins Wasser.

Der Grund sei ebenso einfach wie unwägbar: Bei der schon lange bestellten Farbe habe es wie derzeit bei vielen Materialbestellungen Lieferengpässe gegeben. Nun aber sei angekündigt, dass die Farbe noch diese Woche kommt. Dann können die Fachangestellten des Bäderteams Hand anlegen und nach dem Trocknen der Farbe das Wasser einlassen. Mit etwas Glück – das Wetter muss mitspielen – kann dann zum Ende der kommenden Woche das Wasser eingelassen werden.

Anstrich verhindert Verletzungen an Füßen

Nötig ist der Anstrich vor allem deswegen, um Verletzungen vorwiegend an den Füßen zu vermeiden. Farbabplatzungen im gefüllten Becken können für Schnittstellen sorgen; in der Vergangenheit hatte es dieses Problem gegeben.

Da das Kleinkinderbecken ebenfalls durch das Wasser gespeist wird, hat es derzeit ebenso kein Wasser. Heißt: Nur das Freibad-Schwimmerbecken ist überhaupt nutzbar. Da die aktuellen Temperaturen nicht gerade zum Bad-Besuch einladen, hat der Ausfall des Nichtschwimmerbeckens und des Kleinkindbeckens noch nicht zu größeren Problemen geführt.

Im Hinterkopf hat die BBG noch immer die Überlegung, das alte Nichtschwimmerbecken mit einer Edelstahlwanne auszukleiden. Das aber ist auf kurze Sicht finanziell kaum zu stemmen, sagt Canisius. Rund 800 000 Euro würde das kosten, bei anhaltenden Preissteigerungen bald wohl eine Millionensumme. „Das macht man also nicht mal soeben.“

Hinzu kommt, dass sich die BBG Gedanken machen müsste, wie das technisch zu realisieren ist. Denn das Nichtschwimmerbecken ist sehr groß. Ein Alleinstellungsmerkmal in der Bäderlandschaft in der Region also, aber energetisch nicht gerade von Vorteil. Durch den Absorber auf dem Dach wird das Wasser allerdings durch Sonnenkraft erwärmt.

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