Folgen hat der Zuwachs aus Wickede eher intern. „Dadurch wachsen wir in Werl, das macht das Gemeindeleben lebendiger“, freut sich Koch. Da die Gemeinde in Werl auch nicht gerade aus allen Nähten platzt, ist ausreichend Platz für die Gläubigen der Ruhrgemeinde.
Rund die Hälfte der 50 Gläubigen aus Wickede, waren zuletzt aktiv bei den Neuapostolen. Und natürlich gebe es „ein Stück weit Traurigkeit“, gerade auch bei denen, die die Gründung 1987 einst mitgemacht haben und die nun ein Stück des kirchlichen Lebens hinter sich lassen und in Werl eine neue kirchliche Heimat finden müssen. „Aber alle konnten den Schritt nachvollziehen“, sagt Olaf Koch. Weitere Fusionen folgen zu lassen, daran werde aber derzeit nicht gedacht.
Vollere Gottesdienste, ein lebendigeres Gemeindeleben – das erhofft sich die neuapostolische Kirche durch den Zusammenschluss von Wickede und Werl. Nicht ganz vom Tisch wischen könne man dabei auch die finanziellen Aspekte, die eine Rolle gespielt haben. Denn ein Kirchengebäude wie das an der Kirchstraße Wickede und auch der Betrieb kosten nun mal Geld, dass einige wenige allein kaum aufbringen können. „Aber das war nicht das entscheidende Kriterium“, versichert Olaf Koch.
Hinzu komme vielmehr auch der organisatorische Aufwand der Versorgung einer Gemeinde im Ehrenamt, die nicht zu vernachlässigen sei. Die Belastung der Mitarbeitenden müsse man auch im Blick gehalten. Zuletzt hatte es bereits verstärkt Zusammenarbeiten auch im Jugend- und Seniorenbereich gegeben. Jetzt folgt die Fusion.
Die Gemeinde Werl wurde 1953 von 35 Mitgliedern der Neuapostolischen Gemeinde in Soest gegründet. Das Kirchengebäude an der Hedwig-Dransfeld- Straße wurde 1967 eingeweiht. Nach der Fusion der Gemeinden Wickede/Ruhr und Werl habe die Gemeinde Werl nun rund 180 Mitglieder, „davon etwas mehr als ein Drittel aktiv“.