„Erdgas-Autobahn“ durch Werl: Netzbetreiber wartet und modernisiert Absperrstation

An der Einmündung Große Trift/B516 fallen zurzeit eine Baustelle und im Erdreich freigelegte Leitungen ins Auge. Hintergrund sind geplante Wartungs- und Modernisierungsarbeiten an einer Gas-Absperrstation. Das teilte Uta Kull, Pressesprecherin von Fernleitungsnetzbetreiber Gascade auf Anfrage mit.
Werl – Die Station ist Teil der Westdeutschland-Anbindungsleitung (WEDAL). Die 321 Kilometer lange „Erdgas-Autobahn“ zwischen Bad Salzuflen und Eynatten bei Aachen wurde zwischen 1996 und 1998 errichtet. Mit Hilfe der Werler Absperrstation kann Gascade zum Beispiel Teile der Pipeline gasfrei schalten, falls es im Netz zu einer Havarie kommen sollte.
Die aktuelle Modernisierung umfasst laut Kull zum Beispiel die Erneuerung der Elektrotechnik, Kabel und Fernwirktechnik. Sämtliche Armaturen ließen sich nämlich fernsteuern und aus der Leitzentrale überwachen.
Anliegender Strom dient Rostschutz
Ein Beispiel: Um die Stahl-Pipelines mit einem Durchmesser von 800 Millimetern vor Rost zu schützen, sind sie isoliert. Ob die Isolierung noch intakt ist, wird mit einem ständig anliegenden Strom kontrolliert. Wäre die Isolierung defekt, würde Strom abfließen und einen Alarm auslösen, erläuterte die Sprecherin. So wird möglichen Undichtigkeiten frühzeitig vorgebeugt.
Auch die Betonfundamente, auf denen die Leitungen ruhen, und die Leitungen selbst werden zurzeit genauer unter die Lupe genommen und bei Bedarf erneuert.
Wartungsarbeiten wie die aktuellen fänden selten, in einem Abstand von mehr als zehn Jahren statt, dauerten dann aber auch schon mal ein halbes Jahr, so Kull. Sie könnten im laufenden Betrieb durchgeführt werden, das Gas fließt also währenddessen weiter.