Rewe und Aldi geben erstmals Termin zur Neueröffnung bekannt

Schienen gibt es genug am Bahnhof. Aber nun gibt es erstmals auch die so lange erwartete Zeit-Schiene, wann das neue Nahversorgungszentrum am Werler Bahnhof fertig sein soll – und das klingt nicht nach Abstellgleis. „Spätestens Anfang 2024“, vielleicht schon Ende 2023 wollen Rewe und Aldi das Zentrum eröffnen.
Werl - Das teilten die Projektentwickler unabhängig voneinander auf Anfrage mit. Bislang hatten die Unternehmen Aussagen dazu gescheut, jetzt aber geht es offenbar Zug um Zug zum Ziel.
„Wir haben Weihnachten 2023 noch nicht aus den Augen verloren“, sagt Aldi-Vertreter Matthias Nysten. Aber das sei ohne Frage ein ehrgeiziges Ziel, „dann muss auch wirklich alles klappen“. Dennoch herrscht bei Aldi Zuversicht: „Da ist Druck auf dem Kessel.“ Zurzeit laufe alles nach Plan.
Nahversorgungszentrum Werl-Nord: Zunächst hängt nun alles am Straßenbau
Aber zuvorderst gehe es nun um die nötigen Infrastrukturarbeiten, sprich Straßenbau und Erschließung. Aldi ist in diese Arbeiten involviert, werde seinen Teil parallel dazu beitragen, sagt Nysten. Alles hänge nun zunächst am Straßenbau. Und der Aldi-Mann macht klar: „Wir werden nicht in eine Baustelle hinein eröffnen.“
Die Stadt weiß darum, versichert Stadtplaner Ludger Pöpsel. Mit der Detailplanung zum Straßenbau will die Verwaltung in diesem Herbst in die Politik gehen, dann soll der Planungsausschuss alle Pakete schnüren und freigeben. Dazu gehören:
- der Ausbau und die Verlängerung der Straße „An der Bundesbahn“ entlang der Bahnschienen bis zur Anbindung an die Industriestraße,
- Kanalarbeiten und Versorgungsleitungen; die Leitungspläne stehen bereits,
- der umfangreiche Ausbau des neuen Verkehrsknotenpunks Langenwiedenweg/Brandisstraße/An der Bundesbahn.
2023 soll dann der Bau des Aldi-Marktes starten, auch dazu laufen bereits die Feinplanungen. „An den Planungen ändert sich nichts mehr“, sagt Nysten.
Vergleichbar sieht es bei Rewe aus. Mittlerweile gebe es zumindest eine „grobe Prognose“, was den Eröffnungstermin angeht, sagt Tim Cramer, Geschäftsführer des Projektentwicklers LEH Werl mbH. „Spätestens Ende 2023/Anfang 2024 wollen wir fertig sein.“ Es gebe enge Abstimmungen zwischen allen Beteiligten, Telefonkonferenzen alle 14 Tage, die diese Prognose rechtfertigten. Aber auch Cramer betont: „Der Ball liegt zurzeit nicht bei uns.“ Erst sei die Erschließung des Areals nötig, die Anbindung ans Straßennetz. Hochbauarbeiten könnten aber natürlich auch starten, wenn noch nicht alles erschlossen ist. Bei Rewe drängt ein wenig die Zeit. Dem Vernehmen läuft der Mietvertrag für den heutigen Standort nur noch bis 2024; viel Puffer bleibt also nicht.
Nahversorgungszentrum Werl-Nord: Gut 20 Jahre lange Entwicklungsphase
Ende März waren die Grundstückskaufverträge für das Nahversorgungszentrum Werl-Nord zwischen Stadt und GWS auf der einen und Aldi sowie der Objektgesellschaft LEH Werl (für Rewe) geschlossen worden nach einer gut 20 Jahre langen Entwicklungsphase. Rewe wird hinter dem Bahnhof künftig auf 1 900 statt jetzt 1 200 Quadratmetern Waren verkaufen. Aldi wird den Standort im Norden an der Belgischen Straße aufgeben. Dort hat der Discounter jetzt 799 Quadratmeter Verkaufsfläche, künftig werden es hinter dem Bahnhof 1 300 sein.
Beim Alt-Standort an der Belgischen Straße, der Aldi gehört, zeigt sich der Vertreter des Discounters „offen“ für Gespräche über die Nachfolgenutzung. Aber dazu sei es noch zu früh; erst müsse das Vorhaben am Bahnhof noch ein Stück weiter sein. Schon lange gilt als sicher, dass die Justizbehörden die Parzelle an der Belgischen Straße gerne erwerben möchten, zur Abrundung des Areals der Justizvollzugsanstalt. Ein Interesse, von dem auch Matthias Nysten weiß.