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Orden hält sich zurück: Was passiert mit Museum und Grundstück mitten in der Stadt?

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Von: Dominik Maaß, Gerald Bus

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Die Melsterhofe im Jahr 2005, als die Franziskaner – sie sind mit dem Museum Forum der Völker unmittelbare Nachbarn – das gesamte Objekt erworben hatten.
Die ehemalige Gaststätte Melsterhofe liegt neben dem Museum Forum der Völker (links), beides gehört den Franziskanern. © Thomas Nitsche

Die Franziskaner zeigen sich zurückhaltend, was die Zukunft des Museums „Forum der Völker“ betrifft. Sowohl die Immobilie, als auch die Exponate gehören der Deutschen Franziskanerprovinz, „wir tragen dafür die Verantwortung“, sagt Provinzial Pater Cornelius Bohl auf Anfrage.

Werl – Der Orden hatte den Kooperationsvertrag zur Stiftungsgründung zur Museumsrettung nicht verlängert. „Natürlich ist diese Entwicklung enttäuschend. Nicht nur wir, sondern sehr viele Menschen haben in den letzten Jahren sehr viel Zeit und Energie investiert, um dem Forum der Völker eine Zukunft zu sichern“, sagt Bohl. „Nicht alle Überlegungen waren umsonst, aber letztlich stehen wir nun sozusagen wieder am Anfang.“.

Wie hoch er die Chance einstuft, dass das Museum doch in Werl bleibt, dazu sagt der Provinzial nichts. Man werde „erneut Gespräche führen und sondieren, in welcher Weise dieses kulturelle Erbe aus unserer weltkirchlichen Arbeit gesichert werden kann.“ Im offenen Prozess könne niemand sagen, „zu welchem Ende er führen wird.“ Eine Entscheidung solle nicht übers Knie gebrochen werden, „allerdings ist uns sehr daran gelegen, in einem überschaubaren Zeitraum zu einer tragfähigen Perspektive zu kommen“. Offen lässt Bohl auch, was mit der angrenzenden Immobilie (ehemals Gaststätte Melsterhofe), die abgerissen werden sollte und die ebenfalls den Franziskanern gehört, werden soll.

Landschaftsverband Westfalen-Lippe zeigt sich gesprächsbereit

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe zeigt sich grundsätzlich zu Gesprächen über die Zukunft des „Forum der Völker“ bereit. „Die Beratung von Museuen gehört zu unseren Aufgaben“, sagt Markus Fischer von der LWL-Pressestelle. Wie eine Zukunft in Werl aussehen könnte, könne der Landschaftsverband zurzeit noch nichts sagen. Das hänge von zu vielen Faktoren und letztlich auch von den Akteuren vor Ort ab. Die Museumsgesellschaft hat direkt nach Bekanntwerden des Scheiterns der Stiftungspläne Kontakt zum LWL aufgenommen. bus/dom

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