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60 Euro mehr für den Müll: Weitere Belastungen für die Bürger

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Von: Gerald Bus

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4,5 Millionen Euro muss der Kreis Soest mehr aufbringen für die Müllentsorgung. Geld, dass er sich von den Bürgern holt.
4,5 Millionen Euro muss der Kreis Soest mehr aufbringen für die Müllentsorgung. Geld, dass er sich von den Bürgern holt. © Peter Dahm

Die Gebühren für die Müllentsorgung sollen 2023 kreisweit um rund 60 Euro pro Haushalt steigen. Das ist der Vorlage für den Kreisumweltausschuss zu entnehmen, der an diesem Donnerstag tagte. Nach 17 Jahren Gebühren-Stabilität „müssen die Entsorgungsgebühren des Kreises Soest aufgrund deutlich gestiegener Kosten erstmals wieder angepasst werden“, heißt es in der Vorlage.

Werl - Die Kosten für die Müllgebühren hatte die Stadt Werl zuletzt noch nicht mitteilen können – nur, dass sie „deutlich steigen“. So wird es nun auch kommen. Ebenfalls steigen werden die Straßenreinigungsgebühren, während es bei den Abwassergebühren Entlastungen für die Bürger geben wird.

In den letzten Jahren sei es dem Kreis und der Entsorgungswirtschaft Soest noch gelungen, den höheren Aufwand beim Müll durch Einsparungen, Wertstofferlöse und die Auflösung von Gebührenrücklagen vollständig auszugleichen, teilt die Kreisverwaltung der Politik mit. „Das ist für 2023 erstmals nicht mehr beziehungsweise nur noch teilweise möglich.“

Anhebung der Gebührensätze in allen Bereichen

Dadurch komme es zu einer Anhebung der Gebührensätze in allen Bereichen: Entsorgungsgrundgebühr, Entsorgungsgebühren für Restmüll, Sperrmüll und Bioabfall. Das Ziel sei, in den Folgejahren bis 2025 „wieder eine nachhaltig stabile Gebührenentwicklung zu erreichen“.

Höhere Kosten resultieren vor allem aus höheren Umweltauflagen sowie der Änderung der Restabfallwege. Bisher wurde die Hälfte des Aufkommens als „Brennstoff aus Müll“ direkt vor Ort im Zementwerk verwertet. Dieser Verwertungsweg stehe bis auf weiteres nicht mehr zur Verfügung, daher müssen rund 20 000 Tonnen Restabfälle zusätzlich und zu höheren Kosten in der Müllverbrennungsanlage Bielefeld entsorgt werden.

Mehrkosten bei Benzin und Diesel

Auch auf Mehrkosten bei Benzin und Diesel verweist die Vorlage; anders als früher könne nicht auf gebührenrücklagen zurückgegriffen werden. So entstehe ein Gebührenmehrbedarf von rund 4,5 Millionen Euro bei weitgehend konstanten Abfallmengen.

„Erheblich belastet“ werde das Ziel der Gebührenstabilität durch die im Bundestag beschlossene CO2-Bepreisung der Müllverbrennung, die ab 2024 im Gebührenhaushalt zu jährlichen Mehrkosten von schrittweise 1,4 bis hin zu rund 2 Millionen Euro im Jahr 2026 führen wird.

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