Die Werler jedenfalls haben es ordentlich krachen lassen, die Spuren sind bis heute zu sehen: abgebrannte Feuerwerkskörper auf den Gehwegen, Batterien mitten auf der Straße und vieles mehr, was noch entsorgt werden muss. „Besonders schlimm war es in diesem Jahr auf dem Marktplatz. Aber allgemein war es nicht wirklich mehr Müll als in den Vorjahren,“ fasst Christian Gorschlüter von den Kommunalen Betrieben Werl (KBW) die Situation zusammen.
Doch wer muss denn jetzt aufräumen und wer ist wann in der Pflicht? Für Gorschlüter ist die Antwort nicht immer eindeutig. „Im öffentlichen Bereich, das heißt also zum Beispiel auf den Straßen und in der Innenstadt, da sind wir zuständig. Bei Bordsteinen und Gehwegen sind die Anwohner in der Pflicht.“
Wenn es denn so einfach wäre, schließlich sind nicht alle Werler einsichtig und schwingen den Besen, sondern „schieben es auch gerne mal auf die Straße“, weiß Gorschlüter. Hängen die letzten Reste der Silvesternacht allerdings im Grün, so komme es drauf an, wo sich die Raketen und Böller denn genau befinden. Gehört das Grün, seien es nun Bäume, Sträucher oder Hecken der Stadt, dann sind die KBW zuständig. Bei privaten Gärten dagegen müssen sich die Anwohner bemühen.
Für viele gehört das Abbrennen von Feuerwerk einfach zum Jahreswechsel. Für Gorschlüter ist dann aber auch wichtig, „dass diejenigen, die knallen, die Hinterlassenschaften auch beseitigen.“
Dafür einfach, sobald Raketen, Batterien und sonstige Feuerwerkskörper abgebrannt und ausgekühlt sind, im Hausmüll entsorgen. Die Holzstäbe machen sich auch wunderbar im Blumenkasten, gibt Gorschlüter den Tipp. Persönlich halte er selbst von der Knallerei nicht viel, „lieber würde ich mir ein Feuerwerk ansehen, das von der Stadt organisiert ist.“ Für die KBW jedenfalls wären die Aufräumarbeiten dann auch an einem Ort und schnell beseitigt.
Was für viele immer wieder ein Diskussionsthema ist, ist der Krach und das Geböller, das an Silvester nicht nur einige Vierbeiner unter die Couch oder das Bett flüchten lässt. Zurückzuführen ist diese Tradition des Lärms allerdings auf die Germanen, denn der Glaube an einen bösen Kriegsgott, der in den Wintermonaten herumstreift und am 31. Dezember besonders viel Chaos und Verwüstung stiftet, sollte mit Krach und Licht vertrieben werden. Aus diesem Grund zündeten die Germanen Holzräder an und rollten sie über die Wege. Im Mittelalter wurden dann Töpfe und Rasseln eingesetzt, ersetzt wurden sie später durch Feuerwerke, die am Hofe in die Luft geschossen wurden. Das Feuerwerk kommt ursprünglich aus China. Der chinesische Mönch Li Tian erfand in der Tang-Dynastie (617/18 bis 907) das Schwarzpulver – und erweckte damit unter anderem das Feuerwerk zum Leben. Auch dort dienten Licht und Krach zur Vertreibung böser Geister.