Melsterstraße / Steinergraben: Kantholz-Korsett stützt einsturzgefährdetes Denkmal in Werl

Seit gut vier Monaten gehören die Absperrungen an der Ecke Melsterstraße/ Steinergraben und auf der Hedwig-Dransfeld-Straße zum gewohnten Bild. Nun kommt der Hausbesitzer Forderungen der Stadt nach.
Werl - Das in Teilen einsturzgefährdete Denkmal, das der Grund für die Absperrungen ist, hat inzwischen ein Korsett aus massiven Kanthölzern erhalten. Wie Stadtplaner Ludger Pöpsel auf Anfrage mitteilte, soll sich in Kürze ein Statiker die Abstützung des Gebäudes anschauen. Erteilt dieser die Freigabe, könnten die Sperrbaken und Gitter zurückgenommen werden.
Teilweise Aufhebung der Sperrung
Pöpsel geht davon aus, dass danach der Steinergraben zwar noch nicht für Autos, aber für Fußgänger und Radfahrer passierbar ist. Und die Melsterstraße könnte dann von Autos wieder in beide Richtungen befahren werden. Nur der Bürgersteig auf der Südseite werde wegen der Stützkonstruktion gesperrt bleiben müssen. Ist die Melsterstraße in beide Richtungen wieder frei, könnten auch die Sperrbaken auf der Linksabbiegerspur der Hedwig-Dransfeld-Straße verschwinden.

Nach einem Sturm Ende Februar hatte ein Statiker das verputzte Fachwerkhaus in Augenschein genommen und auf die Gefahr hingewiesen, dass das Gebäude in Teilen nicht mehr standsicher sei. Die Stadt forderte den Besitzer auf, das Haus zu sichern. Als dieser zunächst nicht tätig wurde, leitete die Verwaltung ein ordnungsbehördliches Verfahren ein. Inzwischen kam der Eigentümer der Forderung aber nach.
Eigentümer aktiv
Der Stadt ging es dabei um die Beseitigung der akuten Gefahr und um die Freigabe des öffentlichen Verkehrsraums, aber auch um die Sicherung des Denkmals vor dem weiteren Verfall .Im Kern des Hauses soll sich das alte Melster-Torhaus aus dem 17. Jahrhundert verbergen, es wäre das letzte seiner Art in der Wallfahrtsstadt.
Letztes seiner Art
Das Gebäude wurde später erweitert, der alte Grundriss ist noch im Urkataster von 1829 zu erkennen .Wie es mit dem Denkmal nun weiter geht, ist unklar. Der Eigentümer wollte sich dazu auf Anfrage nicht äußern. In der Vergangenheit hatte er aber mehrfach deutlich gemacht, dass er keinen großen Sinn darin sieht, Geld in ein Gebäude zu investieren, das eigentlich reif für den Abriss sei.