Die Werlerin musste daraufhin mit ihrem Vater nach Soest fahren und ärgert sich: „Ich finde, dass ein Krankenhaus rund um die Uhr röntgen können sollte. Es handelt sich doch wohl um eine Basisversorgung.“ Die wirtschaftlich angespannte Lage vieler Krankenhäuser sei ihr bewusst. „Die Folgen sind spürbar – aber vielleicht nicht jedem bekannt.“
Doch Karin Riedel, Sprecherin des Hospitalverbundes Hellweg, zu dem auch das Mariannen-Hospital gehört, tritt dem Eindruck entgegen, dass im Werler Krankenhaus grundsätzlich nur noch bis 15 Uhr geröntgt werde: Diese Aussage sei nicht korrekt. Es habe in der Vergangenheit allerdings einige „ausnahmebedingte Zeiten“ gegeben, in denen „aufgrund plötzlich aufgetretener Krankheitsfälle beim Fachpersonal“ das Röntgen vorübergehend nicht möglich gewesen sei.
„In jedem Falle aber war und ist die Notfallversorgung der Patienten vor Ort gesichert.“ Das Röntgen sei bei Bedarf über eine Weiterleitung der Patienten organisiert worden. Um festzustellen, ob eine Röntgenaufnahme notwendig ist, „muss aber selbstverständlich der Patient zunächst von einem Arzt untersucht werden“.
Abgesehen von den erwähnten „kurzzeitigen, krankheitsbedingten Engpässen“ könne das Röntgen im Mariannen-Hospital grundsätzlich „rund um die Uhr an jedem Tag der Woche durchgeführt werden“, so Riedel.
Die Werlerin macht deutlich, dass es ihr nicht darum gehe, dass Werler Krankenhaus schlecht zu machen. „Ich bin auch nicht unfreundlich oder schlecht behandelt worden.“ Sie hätte sich aber gewünscht, dass das Krankenhaus frühzeitiger darüber informiert, dass das Röntgen nicht möglich ist, mündlich oder zum Beispiel über einen Aushang.
So habe sie nun samt Untersuchung 90 Minuten im Werler Hospital verbracht, um dann ihren mehr als 90 Jahre alten Vater „mühsam“ im Rollstuhl wieder nach draußen zu bringen und ins Klinikum Stadt Soest zu fahren. Dort sei ihr Vater dann geröntgt und behandelt worden. Inzwischen sei wieder alles gut verheilt.
In anderen Häusern, so habe die Werlerin erfahren, würden Engpässe mit Personal von externen Anbietern bewältigt. Ob dies nicht auch für das Mariannen-Hospital eine Lösung wäre?
Karin Riedel sagt, dass beim Hospitalverbund der „kollegiale Austausch unter den Krankenhäusern“ helfen könne – außer wenn es „in solchen ganz kurzfristigen Einzelfällen so schnell nicht gelingt“.