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14 Bürger wollen Edeka verlegen - und die Polizei die Einfahrt

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Von: Gerald Bus

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So könnte der neue Lebensmittelmarkt an der Büdericher B 1 aussehen
So könnte der neue Lebensmittelmarkt an der Büdericher B 1 aussehen. © Stadt Werl

Den Lebensmittelmarkt an der B1/Ecke Kuhweg hatte der Planungsausschuss wieder auf dem (Einkaufs-)Zettel: Er stand am Mittwoch erneut auf der Tagesordnung. Dabei ging es um das Votum von Institutionen und Bürgern in der frühzeitigen Beteiligung – und wie die Verwaltung sie bewertet hat. So schlug eine Gruppe von 14 Bürgern vor, einen neuen Standort zu wählen.

Werl - Und zwar nahe der A 445 im Bereich Shell-Tankstelle. Dort gebe es bereits eine Ampel, die Zuwegungen seien für Liefer- und Kundenverkehr ausgelegt.

So drohe anders als am Kuhweg – nicht zuletzt wegen einer dort aus Bürgersicht nötigen Ampel zur Querung der B 1 – keine Störung des Verkehrsflusses. Die Verwaltung lehnt das aber ab: „Der genannte autoaffine Standort ist für einen wohnortnahen Nahversorger nicht geeignet.“

Die 14 Unterzeichner begründen den Widerspruch gegen den Kuhweg auch mit der Nachbarschaft zu landwirtschaftlichen Betrieben. Deren Emissionen könnte ihre Existenz „im Falle einer Klage gefährden“. Eine Immissionsprognose weist laut Verwaltung aber nach, dass durch die Edeka-Ansiedlung keine geruchsbedingten Aufgaben von Landwirten zu befürchten sind. Vorhandene Wohnnutzung sei höher belastet als die Planfläche. Dem Vorschlag aus der Politik, für mehr Abstand den Markt nördlich zu verschieben oder um 90 Grad zu drehen, erteilt das Gutachten eine Absage: Dadurch sei nicht weniger Geruch zu erwarten, womöglich sogar mehr als in der jetzigen Planung.

Nach skeptischen Anmerkungen der Polizei („unnötige Gefahrenlage“), des Landesbetriebs Straßen und der Bezirksregierung („gefährliche Ausfahrmanöver aufgrund langer Wartezeiten“) hat es unterdessen Änderungen an der Verkehrsführung gegeben. Bei einem Ortstermin am 7. April seien, so die Verwaltung, „alle Bedenken ausgeräumt“ und das Konzept angepasst worden. Der Lieferverkehr (Lkw/Transporter) soll demnach nun doch nicht über den Kuhweg führen, sondern über den Kundenparkplatz und damit über die B 1. Das Verkehrsgutachten weise nach, dass das geht.

Die vertiefende Artenschutzprüfung zieht sich noch bis in den Mai. Der Kreis hatte die „hohe Bedeutung“ des Gebiets unter anderem für den Steinkauz betont. Durch eine „Störquelle“ gehe ein Teil des Rückzugsraums verloren. Gerade die Auswirkung auf den Steinkauz wird noch untersucht. Neue Obstwiesen könnten Ausgleich schaffen.

Der Planungsausschuss brachte am Mittwochabend einstimmig den nächsten Schritt der öffentlichen Beteiligung auf den Weg, nach längerer Diskussion vor allem um die Lage des Baukörpers und der Parkplätze.

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