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Neue Eingänge in den Werler Stadtwald

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Von: Gerald Bus

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Ein Niedrigseilgarten wie im Kurpark in Bad Westernkotten soll im Werler Stadtwald entstehen.
Ein Niedrigseilgarten wie hier im Kurpark in Bad Westernkotten soll im Werler Stadtwald entstehen. © Stakemeier

Einen Seilgarten und neue Eingänge soll der Werler Stadtwald bekommen.

Werl - Klettern und Hangeln in Seilen und eine „Seilschaft“ mit den Nachbarkommunen Wickede und Ense für neue Eingänge in den Stadtwald: Das sind zwei von drei Projekten, die Werl in die Leader-Neubewerbung aufgenommen hat.

Hinzu kommt als drittes Vorhaben eine „Dokumentenaufbewahrungsbox“ vor dem Werler Rathaus. Mit diesen Bausteinen will die Stadt in die Verlängerung des EU-finanzierten Förderprogramms zur Stärkung der ländlichen Region gehen, teilt die Verwaltung auf Anfrage mit. Der Zeitraum für neue Projekte: 2023 bis 2028.

In einem Niedrigseilgarten im Bereich des Stadtwald-spielplatzes sollen sich Besucher künftig knapp über dem Waldboden an Seilen und Hindernissen entlang hangeln. Eine wacklige Angelegenheit, die Geschick erfordert. Zwischen den Bäumen sind dazu Stahlseile gespannt. Klettern und Balancieren sind dabei kostenfrei möglich, es gibt verschiedene Stationen, die von Kindern und Erwachsenen genutzt werden können.

Hinter dem Schlagwort „NaturErlebnisWald“ verbirgt sich ein gemeinsames Vorhaben von Werl, Wickede und Ense im Stadtwald. So soll es künftig auch von Wickede und Ense aus neue Zugänge zum Forst geben, damit die Menschen nicht wie bisher allein die Parkmöglichkeiten auf Werler Gebiet nutzen und dafür weitere Wege fahren müssen. Die Idee dazu wurde in Werl geboren; es gab bereits ein erstes Abstimmungsgespräch mit den beiden Nachbarn, sagt Bürgermeister Torben Höbrink. Daran nahmen die Verwaltungschefs, der Kommunalbetrieb Werl, die Fördermanagerin Anja Stakemeier und der Leader-Regionalmanager teil. In diesem ersten Treffen sei es darum gegangen, ob das Projekt Zustimmung findet.

Angedacht ist, auch in Ense und Wickede die Zugänge in den Wald zu einer Art „Kopfstelle“ zu machen, zum Beispiel in Kombination mit einer Attraktion als Anziehungspunkt. Das könne zum Beispiel eine Kletterwand sein. In Werl würde der Niedrigseilgarten am Spielplatz die Funktion der Attraktivitätssteigerung bereits erfüllen. Kommt das Projekt zum Tragen, würden aber auch die Wegebeziehungen durch den Wald überarbeitet.

Auch für die Waldbesucher aus Werl können und sollen die Neuzugänge aus Ense und Wickede interessant sein, um den Wald von der wortwörtlich anderen Seite aus zu erleben und zu erschließen. „Warum sollen nicht Werler auch von Wickede aus in den Wald gehen, wenn dort zum Beispiel eine Kletterwand steht?“, fragt Höbrink. Das Projekt „NaturErlebnisWald“ müsse aber noch detaillierte ausgearbeitet werden. „Noch ist das im Ideenstadium“. Grundsätzlich sei aber eine zeitnahe Umsetzung erwünscht, im ersten Drittel der Leader-Förderphase ab 2023 soll das Vorhaben der drei Kommunen, die mit Fröndenberg und Welver als weitere Partner die Leader-, Region „Börde trifft Ruhr“ bilden, konkretisiert werden.

Dokumentenbox vor dem Werler Rathaus

„Lieber morgen als übermorgen“ hätte Werls Verwaltungschef eine Dokumentenaufbewahrungsbox vor dem Werler Rathaus. Was sperrig klingt, soll Hindernisse überwinden helfen. Die soll Bürgern Besuche im Rathaus zu den Öffnungszeiten, die vor allem für Arbeitnehmer oft schwer einzuhalten sind, ersparen. In einer Anlage vergleichbar mit einer Paketstation soll es Fächer geben, in denen Dokumente zur Abholung bereitgestellt werden. „Technisch ist so etwas relativ simpel“, sagt Torben Höbrink. Verschiedene Varianten der Nutzung, sei es per Fingerabdruck beim Bestellen von Unterlagen – wie zum Beispiel Ausweise, wo der Fingerabdruck eh nötig ist – oder per Code. So oder so biete die Dokumentenaufbewahrungsbox einen Service unabhängig von den Rathaus-Öffnungszeiten rund um die Uhr – und entlastet zugleich auch die Verwaltungs-Mitarbeiter. Bislang gebe es solche Möglichkeiten kaum, daher wäre das Projekt für Werl innovativ. Der Vorschlag für den Schrank kommt von der Digitalisierungsstelle im Werler Rathaus.

„Wir würden das gerne sofort umsetzen“, sagt der Bürgermeister angesichts des „hohen Mehrwerts“. Allerdings bedarf es noch Datenrechtlicher Überprüfungen. Daher müsse man ohnehin Verzögerungen in Kauf nehmen und hat das Projekt deswegen zur Leader-Förderung ab 2023 angemeldet. Dass über die zunächst vorgesehenen Leader-Vorhaben noch weitere hinzukommen, davon geht Torben Höbrink aus. „Aber spruchreif ist noch nichts.“

Leader-Region lädt ein: Radtour Querfeldland

Zur Eröffnung der Radroute Querfeldland laden Ense, Welver, Werl, Wickede und Fröndenberg von der Leader-Region gemeinsam für Sonntag, 24. April, ein. Die neue landwirtschaftliche Themenroute wird auf dem Hofcafé Scheer in Büderich mit einer Eröffnungsveranstaltung und entsprechendem Rahmenprogramm und der anschließenden Routenbefahrung auf zwei Schleifen (nördliche und südliche Schleife, jeweils circa 35 Kilometer) vorgestellt. Start ist jeweils um 11 Uhr, Hofcafé Scheer, Am Jüdischen Friedhof in Büderich. Anmeldung unter www.boerdetrifftruhr.de/querfeldland. Eine Spontane Teilnahme ist ebenfalls möglich.

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