Der ursprüngliche Zustand der Schneiderei solle wieder hergestellt werden. Das lange Warten habe der Halle nicht geschadet, versichert der Betrieb: „Aufgrund der erfolgten Sicherungsmaßnahmen ist die Halle vor Witterungseinflüssen geschützt: Die undichten Stellen wurden abgedichtet, so dass kein weiterer Schaden entstehen kann.“
Tatsächlich, so Hillebrand, seien die Vorgaben zum Erlass der klimaneutralen Landesverwaltung „unter Berücksichtigung aktueller energetischer Vorgaben in die Planung eingeflossen“. So werde beispielsweise das Dach energetisch optimiert, wenn auch die Installation einer Photovoltaikanlage aus technischen Gründen nicht möglich sei. Zudem werde die Beleuchtung auf LED-Standard umgerüstet.
„Durch die umfangreichen Schäden hat die Begutachtung der Schneiderei in der JVA Werl längere Zeit in Anspruch genommen“, teilt der BLB ergänzend mit. Abhängig von der aktuellen Marktlage werde die Sanierung voraussichtlich 2023 abgeschlossen sein.
Die Frage nach den Kosten lässt die Behörde allerdings unbeantwortet. Sie würden erst nach Abschluss aller Maßnahmen feststehen. Die Polizei hatte unmittelbar nach dem Feuer den Schaden auf 30 000 Euro geschätzt. Eine Summe, die bei Weitem nicht haltbar sein dürfte.
Bereits im Mai 2021 waren die Sanierungsarbeiten vom BLB ausgeschrieben worden. Dabei blieb es aber zunächst – bis heute.
In der „Werkhalle 3“ der JVA Werl hat es im November 2020 in der Nacht gebrannt. Eine Palette mit Stoffballen war in Brand geraten nach einem technischen Defekt in einem Stromkasten. 70 Feuerwehrleute waren an der Belgischen Straße zum Teil unter Atemschutz im Einsatz, nachdem um 2.34 Uhr die Alarmierung bei der Wehr eingegangen war; später wurde nachalarmiert und weitere Kräfte zur JVA gerufen. Bis in die frühen Morgenstunden wurde gelöscht. Zeugen hatten das Feuer gemeldet, die Brandmelder der Schneiderei angeschlagen. Von dem Feuer betroffen war die gesamte anstaltseigene Schneiderei inklusive des Nähmaschinenparks. Auch das Dach der 698 Quadratmeter großen Werkhalle war beschädigt worden, der Arbeitsbereich für 30 Häftlinge und vier Bedienstete ist seither geschlossen. Verletzt wurde niemand. Die Werkshalle befindet sich nicht in der Nähe der Hafträume. Die Ersatzabteilung in Halle 2 nennt sich „Näherei“, die 15 Insassen beschränkten sich zunächst auf die Fertigung von Bettbezügen und Geschirrhandtüchern. Die Bäckerei sowie Schlosserei als weitere anstaltseigene Betriebe in den angrenzenden Gebäudeteilen waren von dem Feuer nicht betroffen.