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Vor Spielplatz-Bau: Stadt holte Steine und Schlamm aus künstlichem Teich

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Von: Gerald Bus

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Aus dem künstlich angestauten Teich sollen die Pflastersteine und der Schlamm entfernt werden.
Aus dem künstlich angestauten Teich sollen die Pflastersteine und der Schlamm entfernt werden. © Uta Müller

Werls Unterwasserwelt ist kein gutes Pflaster: Denn im künstlich angestauten zweiten Teich ausgangs des Kurparks liegen uralte Pflastersteine und jede Menge Schlamm. All das soll raus, kündigte Jürgen Staubach, Leiter des Kommunalbetriebs, im Planungsausschuss ergänzend an.

Werl - Dort hatte der KBW-Chef die schon bekannten Maßnahmen im Kurpark kurz skizziert – darunter die Umgestaltung des Quellteichs im vorderen Kurpark-Bereich mit neuem Tretbecken, Entnahme einer Insel und neuer Ufergestaltung mit Sitzgelegenheiten.

Für den zweiten Teich im rückwärtigen Bereich des Kurparks auf Höhe der neuen Veranstaltungsbühne ist der Bau eines Wasserspielplatzes vorgesehen. Aber es sind für dieses Gewässer auch weitere Maßnahmen nötig, ließ Staubach im Ausschuss anklingen.

Heute würde man so etwas nicht mehr machen.

Jürgen Staubach, Leiter des Kommunalbetriebs

„In diesem Teich ist eine Pflasterung“, erläuterte der KBW-Chef auf Anfrage im Nachgang. Schließlich handelt es sich um ein künstlich angelegtes Stau-Becken. Die Entfernung all dieser Steine soll mehr Natürlichkeit in den Teich bringen. Auch am Uferrand sollen die Pflasterungen weg. „Heute würde man so etwas nicht mehr machen“, sagt Staubach. Wenigstens sei damals keine Betonsohle gegossen worden: „Das hätte es noch komplizierter gemacht.“

Schlammspiegelmessung steht noch aus

Darüber hinaus muss das Gewässer komplett entschlammt werden. Die dafür nötige Schlammspiegelmessung steht noch aus. Die Maßnahmen sind nicht Gegenstand der Förderprojekte durch das Stadtentwicklungskonzept ISEK, müssen also von der Stadt bezahlt werden. Die Entfernung der lose verlegten Teichpflasterung und des Schlamms soll aber in „unmittelbarem zeitlichen Zusammenhang“ zum Bau des Wasserspielplatzes im kommenden Jahr stattfinden, kündigt der KBW-Chef an. Ein Bagger wird dabei zum Einsatz kommen; die Maßnahmen zu koppeln, sei sinnvoll.

Wasserspielplatz mit feinem Kies

Durch den Wasserspielplatz wird das Staubecken kleiner. Der Spielplatz wird durch ein paar große Steinblöcke eingerahmt, das Wasser kann aber hindurchfließen. Feiner Kies im Teich soll das Gewässer im Spielplatzbereich begehbar machen.

Das Wasser im Becken sammelt sich heute an einer Art Staustufe, ehe es in den schmalen Salzbach abgegeben wird. Dieses Betonbauwerk wird erstmal bleiben, kündigt Staubach an. Aber perspektivisch sei ein anderer, natürlicher Abfluss über eine Sohlschwelle denkbar.

Renaturierung des Salzbachs

Insgesamt setze die Stadt Werl mit der ökologischen Erneuerung der Kurpark-Teiche die schon vor Jahren begonnene Salzbach-Renaturierung fort. Zwischen Kurpark-Ausgang und Schulzentrum ist der Salzbach bereits renaturiert worden; wo er früher in einer Betonrinne verlief, schlängelt sich das Gewässer der Quelle heute naturnah gestaltet Richtung Sportpark. Bald folgt der weitere Abschnitt von der Bahnlinie aus durch den Sportpark. Die Vorbereitungen dazu laufen schon seit längerer Zeit. Mit der Renaturierung des Salzbachs setzt die Stadt die Vorgaben der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie zum Schutz von Gewässern um.

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