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Kulinarisch Spenden sammeln: Verein hilft mit 3200 Euro Erdbebenopfern

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Die Mitglieder des Vereins Flüchtlinge werden Nachbarn in Ense haben sich kulinarisch ausgetobt und konnten den Interessierten am Spendenstand viel Auswahl bieten.
Die Mitglieder des Vereins Flüchtlinge werden Nachbarn in Ense haben sich kulinarisch ausgetobt und konnten den Interessierten am Spendenstand viel Auswahl bieten.  © Grewe

Bei einer Spendenaktion des Vereins Flüchtlinge werden Nachbarn kamen 3200 Euro zusammen. Menschen aus unterschiedlichen Ländern boten kulinarisches Finger-Food an und halfen somit den Erdbebenopfer aus der Türkei und Syrien.

Niederense – Ob afghanische Kartoffelplätzchen, senegalesische Teigtaschen mit pikanter Zwiebelsoße, türkische Baklava oder ein Stück deutscher Kuchen – die Besucher des Spendenstandes des Vereins Flüchtlinge werden Nachbarn in Ense konnten sich am Samstag, 25. Februar, vor dem Edeka in Niederense nicht über mangelnde Auswahl an kulinarischen Köstlichkeiten aus aller Welt beklagen. Entsprechend groß war das Interesse und der Andrang der Besucher.

Der Enser Verein hatte diese Spendenaktion kurzfristig organisiert, um die Opfer der vom Erdbeben betroffenen Regionen in der Türkei und Syrien zu unterstützen.

Kulinarisch Spenden sammeln: Verein hilft mit 3200 Euro Erdbebenopfern

In einer mehr oder weniger spontan anberaumten Versammlung der Aktiven des Vereins wurde die Idee entwickelt, die in Ense lebenden Flüchtlinge, die oftmals selber Familie, Freunde und Bekannte in den betroffenen Gebieten haben, in die Aktion mit einzubeziehen. Schnell waren freiwillige Helfer gefunden, die kleine Fingerfood-Snacks aus ihrer Heimat auf eigene Kosten zubereiten und für die Aktion zur Verfügung stellen wollten.

Eine Flüchtlingsfamilie aus Ense hatte allein am Freitagabend schon über 100 türkische Brötchen vorbereitet und am Samstagmorgen noch einmal zahlreiche Fladenbrote „nachproduziert“. Die Besucher des Spendenstandes konnten sich gegen eine selbst gewählte Geldspende diese internationalen Leckereien schmecken lassen.

Ob deftig oder süß: Es war für jeden Geschmack etwas dabei.
Ob deftig oder süß: Es war für jeden Geschmack etwas dabei. © Grewe

Verein hilft mit 3200 Euro Erdbebenopfern: „Da muss man einfach helfen“

Martin Tepel und Tochter Valea aus Höingen fanden die Aktion mehr als gelungen: „Man kann sich ja gar nicht richtig vorstellen, wie die Situation in den betroffen Gebieten wirklich ist und was da passiert. Gerade in Syrien ist die Lage sicherlich noch unübersichtlicher und schlimm. Wir können hier in Deutschland nur froh sein, dass wir von solchen Katastrophen mit derartigen Ausmaßen verschont bleiben. Da muss man einfach helfen.“

Oumou Khairy Thiam-Greve aus Parsit, Heimatland Senegal: „Als mir mein Mann von der Aktion erzählt hat, war ich direkt begeistert. Ich helfe gerne mit traditionellem Essen aus dem Senegal. Menschen in Not muss man helfen, das gebietet die Moral und meine Religion als Muslima.“

Kulinarisch Spenden sammeln: Andrang war groß

Auch Bürgermeister Rainer Busemann ließ es sich nicht nehmen, den Spendenstand persönlich in Augenschein zu nehmen. „Als ich ankam, konnte ich noch nicht einmal sehen, was angeboten wurde, so viele Interessierte standen vor der Auslage. Eine tolle Aktion von „Flüchtlinge werden Nachbarn“. Besonders beeindruckt hat mich auch das Engagement der Flüchtlinge aus Ense und ihr motivierter Einsatz bei der Spendenaktion. Dies zeigt einmal mehr den hohen Grad der Integration, den wir hier in Ense haben.“

Die Aktiven des Vereins waren auch zu Recht zufrieden mit dem Ablauf: „Trotz der beeindruckenden Menge an Speisen, die wir angeboten haben: Nach knapp drei Stunden war alles leergeputzt, ein voller Erfolg! Wir können uns nur bei den großherzigen Spendern noch einmal bedanken.“

Auch Martin und Valea Tepel aus Höingen haben mit ihrer Spende geholfen.
Auch Martin und Valea Tepel aus Höingen haben mit ihrer Spende geholfen. © Grewe

Spenden sammeln: Geld geht an „Ärzte ohne Grenzen“

Vereinsintern wurde vorab entschieden, die eingenommenen Spendenerlöse der Organisation Ärzte ohne Grenzen zweckgebunden für ihre Hilfsmaßnahmen im Erdbebengebiet zur Verfügung zu stellen.

Da die Lage im Katastrophengebiet immer noch unübersichtlich und chaotisch ist, sei das eine wertvolle und sinnvolle Verwendung der Spenden, so Helga Brixner, die Vorsitzende von Flüchtlinge werden Nachbarn in Ense.

„Mit der Weiterleitung der eingenommenen Spenden an Ärzte ohne Grenzen können wir beruhigt sein, dass das Geld auch direkt in Form von medizinischen Hilfeleistungen bei den Betroffenen im Katastrophengebiet ankommt.“ Der Spendenbetrag der Aktion kann sich sehen lassen: Es kam durch die Einzelspenden der Besucher die stolze Summe von 2 728 Euro zusammen. Flüchtlinge werden Nachbarn in Ense stockt diesen Betrag aus eigenen Mitteln noch einmal auf 3 200 Euro auf.

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