Auch hinter der zweiten neuen Figur steckt mehr als nur die Tatsache ihres Geschlechts. „Der Wunsch war eine Frau, die zur Krippe bringt, was man für eine Geburt braucht.“ Und neben Essen und Heilkräutern eben auch das, was man heute nach einer Geburt braucht: Windeln zum Beispiel. Wenn ein Kind auf die Welt kommt, sei das nun einmal eine besondere Situation, in der man Hilfe und Unterstützung braucht.
Aber: Auch die männlichen Figuren haben, neben Jesus und Josef natürlich, eine individuelle Geschichte. So steht da in der Basilika zum Beispiel ein Franziskaner. „Die haben wir alle im Advent in einer Predigtreihe vorgestellt“, ergänzt Wallfahrtsleiter Gerd Best. Darunter auch die Könige, die logischerweise aber erst am 6. Januar zu sehen sein werden , und das Jesuskind, das am Heiligen Abend seinen Platz einnimmt.
Die Krippe wurde im Laufe dieser Woche aufgebaut. Am Mittwoch wurden die Figuren platziert. Zur Vergangenheit derer, die nicht neu sind, weiß Best: „Die sind von einem Franziskanerbruder geschnitzt worden, Bruder Gandulf Stumpe.“ Die ältesten Figuren seien Maria und Josef, „die sind aus den 50er-Jahren“, die übrigen vom Anfang der 70er-Jahre.
Mit den Neuen in der alten Krippe ist das Wallfahrtsteam zufrieden: Frauen in der Krippe, das sei kein neues Thema, aber eine Krippe mit modernen Frauen, das sei neu. Das Team ist sich sicher: Das Krippengeschehen hat damals sicherlich auch mit Frauen stattgefunden.
Und man ist sich einig: Eine Krippe ist nie vollständig. So gibt es auch für die in der Wallfahrtsbasilika noch Erweiterungs-Ideen. So viel sei versprochen: „Kommet ihr Hirten, ihr Männer und Fraun“, das ist jetzt ja erfüllt und kann in Zukunft in der Basilika wohl um die Zeile „Ihr Hirten mit eurem Tier“ ergänzt werden.