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Kreis will „Pool“ für Krankentransporte: Abzug von der Rettungswache

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Von: Gerald Bus

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An der beengten Rettungswache an der Neheimer Straße soll der Abzug des Krankentransportwagens für mehr Platz sorgen.
An der beengten Rettungswache an der Neheimer Straße soll der Abzug des Krankentransportwagens für mehr Platz sorgen. © Billecke

Dass ein Rettungswagen abgezogen und künftig in Ense stationiert werden soll, hatte zuletzt für viel Wirbel in Werl gesorgt. Nun steht der Abzug eines weiteren Fahrzeugs der Rettungswache an der Neheimer Straße bevor, allerdings auf ganz anderer Ebene: Die aktuelle Planung sehe vor, einen zentralen Ort für alle Krankentransportwagen (KTW) im Kreisgebiet einzurichten.

Werl – Das bestätigt die Kreisverwaltung auf Anfrage unserer Zeitung. „Gemäß dieser Planung würde auch der KTW der Rettungswache Werl diesem zentralen Pool zugeordnet werden“, sagt Judith Wedderwille von der Pressestelle des Kreises Soest. Und: „Für den Standort Rettungswache Werl würde dies eine Verbesserung der Raumsituation bedeuten, da ein Fahrzeug und das dafür benötigte Personal an einen anderen Ort verlagert werden würden.“

Standort des KTW-Pools steht noch nicht fest

Der genaue Standort des KTW-Pools stehe aber noch nicht fest. Die Sprecherin verweist auf den Kreis-Ausschuss für Ordnungsangelegenheiten und Rettungswesen, bei dem die Neuorganisation besprochen werde. Noch handele es sich nur um eine Planung, entschieden ist nichts. Der Rettungsdienstbedarfsplan müsse zunächst vom Kreistag beschlossen werden.

Der „große Vorteil eines zentralen KTW-Pools ist, dass die Krankentransporte besser im Kreisgebiet koordiniert werden können und auch die Ausfallplanung vereinfacht wird“, teilt Judith Wedderwille mit. Im Ausschuss am Mittwoch, 9. November, werde es weitere Erläuterungen zu diesem Thema geben.

Erneute Fortschreibung des Rettungsdienstbedarfsplans

Die letzte Fortschreibung des Rettungsdienstbedarfsplans war erst im Juni 2022 erfolgt mit den Schwerpunkten der Ausweitung der Notfallrettung und Veränderungen bei einzelnen Wachenstandorten – darunter auch für Werl. Von der Werler Wache soll ein Rettungswagen abgezogen und im benachbarten Ense stationiert werden, um die Einhaltung der Hilfsfristen besser zu gewährleisten. Eine Entscheidung, die in der Werler Verwaltung zu Protesten geführt hatte, allerdings vergeblich.

Steigende Fallzahlen

Weil die Fallzahlen bei den Krankentransporten schon 2021 stark gestiegen seien und weitere Zuwächse in diesem Jahr erwartet werden, sei nun eine weitere Fortschreibung des Rettungsdienstbedarfsplans „notwendig“, teilt der Kreis mit. Denn das habe „Auswirkungen auf die Notfallrettung“. 2019 waren kreisweit 19 332 KTW-Fahrten registriert worden, 2021 waren es laut Kreis bereits 23 119. Für dieses Jahr prognostiziert der Kreis 26 000 Krankentransporte.

Mehr Fahrzeuge nötig

Insgesamt soll die Fahrzeugvorhaltung für den Rettungsdienst des Kreises von 11 Krankentransportwagen (einer als Reserve) auf 12 KTW und drei als Reserve steigen. Die Ausweitung des Fuhrparks soll über verlängerte Laufzeiten der KTW aufgefangen werden, so heißt es in der Ausschussvorlage des Kreises. Der Personalbedarf steige um zwei auf 34 Stellen.

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