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Spenden-Ziel bald erreicht: Junge Frau aus Werl lässt sich Brust verkleinern

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Von: Klaus Bunte

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Für Michelle Ruhncke steht bald die lang ersehnte Operation an.
Für Michelle Ruhncke steht bald die lang ersehnte Operation an. © privat

Michelle Ruhncke ist ihrem Ziel ganz nahe. Die 25-Jährige aus Werl (Kreis Soest/NRW) hatte ihr Problem öffentlich gemacht: Sie leidet körperlich und psychisch unter ihrer großen Brust. „Mein Fluch nennt sich 80J“, fasst sie zusammen. Nun steht eine OP an.

Werl - 80 ist Unterbrustumfang, das ist in Ordnung, aber J ist die Körbchengröße, danach kommt nur noch K. Sie leidet dauerhaft unter Rückenschmerzen und Hautreizungen, von den psychischen Folgen einmal ganz zu schweigen.

Die Krankenkasse hatte die Kostenübernahme trotz eindeutiger Gutachten von Medizinern und Psychologen sowie trotz ihrer Unterstützung durch einen Anwalt immer wieder abgelehnt, weil es einen „Eingriff an einem gesunden Organ“ bedeutet hätte.

Aus eigener Tasche muss sie daher für die OP 7.000 Euro aufbringen. Die junge Frau ist jedoch aufgrund ihrer psychischen Probleme und ihrer zusätzlichen Narkolepsie nur eingeschränkt arbeitsfähig und lebt von Sozialgeld, kann diese hohe Summe nicht aus eigener Tasche aufbringen.

Spenden-Aktion für Brust-Verkleinerung

Sie startete daher eine Spendenkampagne im Internet und wandte sich zusätzlich an Hilfsorganisationen. Nachdem auch die überörtliche Presse nach dem Bericht im Soester Anzeiger ihre Geschichte aufgriff, erhielt ihr Aufruf noch einmal einen ordentlichen Schub und steht derzeit bei 5.500 Euro, unter anderem nach einer Spende in Höhe von 1.000 Euro von einer Einzelperson. Mit einer weiteren zugesagten, aber noch ausstehenden Zuwendung durch eine Hilfsorganisation dürfte sie die angestrebten Summe erreicht haben.

Ursprünglich hatte Michelle Ruhncke das Spendenziel nur auf 3.000 Euro angesetzt, da sie nicht davon ausgegangen war, einen höheren Betrag zu erzielen. Von dem überraschenden Erfolg motiviert, setzte sie es doch noch hoch.

„Ich bin den mittlerweile über 110 verschiedenen Spendern so enorm dankbar“, sagt sie. „Wenn ich über die Jahre nicht so ein dickes Fell in der Sache bekommen hätte, würde ich wahrscheinlich einfach nur den halben Tag da sitzen und weinen, weil ich mein Glück, welches mir die Spender ermöglichen, nicht fassen kann. Mein Traum ist zum Greifen nah, jedenfalls stehe ich mit einem Fuß schon auf der Ziellinie, und Sie können sich kaum vorstellen, wie lange ich davon schon geträumt habe.“

Link zum Crowdfunding

unter www.gofundme.com/f/mein-fluch-nennt-sich-80j

Nach aktueller Planung stehen für sie am 11. April das zweite Beratungsgespräch und am 2. Mai die lang ersehnte Operation an. Immerhin muss sie dafür nicht in die Ferne schweifen: Die OP soll in der Werler Klinik für plastische Chirurgie „Medical Harmonie“ durchgeführt werden.

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