Die gängige Praxis einer monatlichen Abholung nach Voranmeldung habe sich bewährt. Die Anzahl von etwa 40 Abholstellen pro Monat, bei einer maximalen Menge von 8 Kubikmeter (4 Kubikmeter kosten 30 Euro, jeder weitere 10 Euro) könnten mit dem Fuhrpark und Personal bewältigt werden. „Es ist davon auszugehen, dass der Bedarf abgedeckt ist.“ Darüber hinaus bestehe die Möglichkeit, Elektrogroßgeräte für 10 Euro pro Gerät abholen und entsorgen zu lassen.
Die SPD hatte im März auch vorgeschlagen, die Nutzung des Spermüll-Berechtigungsscheines zu vereinfachen. „Insbesondere das persönliche Erscheinen im Rathaus sollte abgeschafft werden. Die Bezahlung sollte online erfolgen können.“
Auch diesem Vorschlag stehen KBW und ESG kritisch gegenüber: „Seit Einführung der Berechtigungsscheine 2011 hat sich die Abgabe bei 2200 bis 2400 pro Jahr eingependelt“, heißt es. Ein lockeres Handhaben wie in den Einführungsjahren habe zu einer Verdopplung geführt. Teilweise hätten sich Bürger anderer Kommunen unter Angabe falscher Personalien Scheine gesichert.
Mit dem persönlichen Erscheinen, dem Nachweis des Wohnortes und regelmäßiger Kontrolle werde der unberechtigte Bezug auf ein Minimum reduziert. Und ob ein uneingeschränkter Onlinebezug zur Verringerung illegaler Müllentsorgung beitrage, bleibe zweifelhaft. Darüber hinaus hätte nach Berechnungen der ESG die Verdopplung der Anzahl von Berechtigungsscheinen eine Erhöhung der Gebühren für die Restmülltonnen in Höhe von zusätzlich 5 bis 10 Euro pro Jahr zur Folge.
Die SPD hat sich für längere Öffnungszeiten des Abfallwirtschaftszentrums ausgesprochen. Der Kommunalbetrieb verweist darauf, dass dies in alleiniger Zuständigkeit der ESG liege. „Es handelt sich ausdrücklich nicht um einen Wertstoffhof, wie er in Lippstadt und Soest existiert und von Kommunen in Eigenregie betrieben wird.“
Das Abfallwirtschaftszentrum sei Bestandteil der kreisweiten Entsorgungsinfrastruktur für die kommunale und gewerbliche Sammlung. „Für diese vorrangige Funktion sind ausgedehnte Öffnungszeiten über die Woche vorzuhalten.“ Ein Handlungsspielraum für längere Öffnungszeiten für private Kleinanlieferer bestehe nicht oder würde erheblich ins kreiseinheitliche Anlagenkonzept eingreifen. Änderungen im Betrieb könnten nur in einem kreisweiten Konzept vorgenommen werden.
Die von der SPD vorgeschlagenen Flyer mit den wichtigsten Abfallinformationen in verschiedenen Sprachen gebe es bereits, heißt es in der Vorlage. Sie könnten bei der ESG entweder online oder gedruckt bezogen werden. „Der Kommunalbetrieb sowie die Abfallberatung verteilen in regelmäßigen Abständen Flyer in Wohngebieten, die unter abfallwirtschaftlichen Gesichtspunkten als kritisch einzuordnen sind.“ Die Verteilung an alle Haushalte sei nicht zielführend.
Der Betriebsausschuss tagt am 14. Juni ab 18 Uhr im Ratssaal.