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Kita-Frust beim Pfarrer: Der Ausbau ist fast fertig - aber die Kinder fehlen

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Von: Gerald Bus

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Der Aufbau steht, der Martin-Luther-Kindergarten hat nun Platz für sechs Gruppen – aber noch fehlen Kinder.
Der Aufbau steht, der Martin-Luther-Kindergarten hat nun Platz für sechs Gruppen – aber noch fehlen Kinder. © Uta Müller

Der Bau steht – aber der Pfarrer ist alles andere als erbaut. Vielmehr gibt es bezüglich der Vergrößerung des evangelischen Martin-Luther-Kindergartens Frust. So froh Pfarrer Christoph Lichterfeld auch ist, dass der Ausbau des Martin-Luther-Kindergartens auf bald sechs Gruppen weit gediehen ist, so unzufrieden ist er mit dem Verhalten des Kreisjugendamts.

Werl – „Es ist wirklich ärgerlich: Das Kreisjugendamt bittet uns, mehr Kinder aufzunehmen – und nun haben wir die 115 Kinder noch gar nicht“, sagt Lichterfeld auf Anfrage.

Zwar sei mittlerweile das benötigte Personal eingestellt, der Bau bald fertig – und dennoch hänge die Evangelischen Kirchengemeinde in der Luft. „Vieles ist nicht klar, wir sind vom Kreis abhängig“, sagt Lichterfeld. Das sei nervenaufreibend und unbefriedigend. Jeder wolle das Beste für die Kinder und die Eltern. „Aber ich weiß wirklich nicht, wer diese Vorschriften macht.“

Erste Umzüge sind erfolgt

Also heißt es hoffen, dass die künftig 115 Plätze auch besetzt werden, die Zuweisungen auch wirklich erfolgen. Mittlerweile sind die Gruppen von unten in den fertiggestellten neuen Aufbau in den zweiten Stock gezogen. Dazu hat die Einrichtung für ein paar Tage schließen müssen. Lichterfeld lobt das hohe Engagement des Kita-Teams beim Umzug.

Auch die „Gelbe Gruppe“, die vorübergehend im Gemeindehaus war, ist in den Neubau gezogen, dafür die „Grüne Gruppe“ mit jüngeren Kindern ins Gemeindehaus gewechselt. Sie werden später in den unteren Teil des Kindergartens wechseln, wenn der Altbau saniert ist. Diese Arbeiten laufen derzeit. Der alte Teil des Kindergartens wird kernsaniert und energetisch modernisiert.

Dass bis zum 31. Juli und damit passend zum Start in das neue Kindergartenjahr alles fertig ist, hofft der Pfarrer. „Aber es sieht gut aus.“ Innen werden die Arbeiten dann abgeschlossen sein; mit den Außenanlagen wird es nicht ganz so schnell gehen. Die Einweihungsfeier soll am 19. August sein.

Beim Ausbau sei man im Kostenrahmen geblieben, sagt Lichterfeld. Aber ein Beispiel zeige, wie schwer das zu kalkulieren ist: Das Stahlgerüst für den Aufbau, 2022 aufgestellt, wäre mittlerweile 60 000 Euro billiger.

Winter-Gottesdienste nicht mehr in der Kirche

Die Evangelische Kirchengemeinde Werl wird in den Wintermonaten zwischen Neujahr und Ostern grundsätzlich die Gottesdienste nicht mehr in der Paulus-Kirche, sondern im Gemeindehaus „Haus der Begegnung“ feiern. Dazu gebe es einen Beschluss, sagt Pfarrer Christoph Lichterfeld. Die „Winterkirche“ im Gemeindehaus soll helfen, Energie zu sparen. Im letzten Winter war die Gemeinde diesen Schritt schon gegangen. Künftig werden man aber auf mehr Platz im Haus der Begegnung zurückgreifen können, wenn die übergangsweise untergebrachte Kita-Gruppe wieder ausgezogen ist. Dann gibt es frische Farbe für die Wände und Arbeiten am Boden.

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