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Kampf gegen die Müll-Massen: Die ganze Stadt soll mit anpacken

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Von: Gerald Bus

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Wilde Müllkippen gehen zulasten der Allgemeinheit.
Wild entsorgter Müll in Feld, Flur und Stadt sind ein teures Ärgernis. Werl will nun der Vermüllung den Kampf ansagen. © Kröger

Guter Rat mag teuer sein – schlechter Unrat ist es auch. Er kommt vor allem die Natur teuer zu stehen. Aber auch die Bürger zahlen, wenn Mitarbeiter des Kommunalbetriebs (KBW) durch Stadt und Land ziehen, um den Müll aufzusammeln, den Menschen achtlos oder gar mit krimineller Energie in die Natur geworfen haben. Nun soll ganz Werl anpacken - und sauber machen.

Werl – Das Bewusstsein für ein sauberes Werl will nun der KBW mit einer neuen Aktion stärken: Der Kommunalbetrieb lädt zum Samstag, 25. März, alle Werler im Rahmen der Aktion „Sauberes Werl“ dazu ein, „durch die Sammlung von weggeworfenen Abfällen zu einer sauberen Stadt beizutragen“, sagt KBW-Chef Jürgen Staubach. Jeder, groß und klein, könne und solle sich beteiligen.

Müllsäcke stehen für Bürger zur Abholung bereit

Der KBW hält für alle Helfer Müllsäcke bereit, die in der kommenden Woche am Bauhof (Westuffler Weg 29), täglich bis 16 Uhr für die Reinigung der öffentlichen Flächen abgeholt werden können. Nach der Sammlung können die Helfer dem KBW mitteilen, wo die dann gefüllten Säcke liegen (vorrangig per Mail: Info-KBW@Werl.de oder Telefon 02922/970613). Die Entsorgung übernimmt dann der KBW – zeitnah.

Die Aktion, bereits kurz im Betriebsausschuss vorgestellt, stieß im Hauptausschuss am Donnerstag auf viel Lob aller Fraktionen. „Da kann man nur hoffen, dass sich viele beteiligen“, sagte Mayela Hiltenkamp (FDP), die mehr Werbung für die Aktion forderte. Ob man die Helfer nicht gesammelt starten und enden lassen könne, an einer Stelle, fragte sie. Dabei könne es zum Beispiel Erbsensuppe geben. Es solle aber eher viele dezentrale Aktionen geben, entgegnete Bürgermeister Torben Höbrink.

In den Dörfer ist das Sammeln ein jährlicher Termin

Wie gut solche Müllsammelaktionen funktionieren, wisse man aus den Ortsteilen, wo die Reinigung der Feldflur aus Eigeninitiative einmal im Jahr zum festen Terminkalender gehöre, merkte Detmar Disselhoff (BG) an. Wichtig sei, Kinder und Jugendliche einzubinden, sie mitzunehmen; schließlich habe das Müllsammeln auch Lerneffekte. „Wir sind immer wieder erstaunt und entsetzt, was so alles in den Gräben liegt“, sagte Disselhoff. „Daher ist es gut, wenn auch Kinder das merken.“ Sie sollen neben dem Müll auch Erfahrungen sammeln.

Hilbeck zeigte erst an diesem Samstag, wie sehr sich Bürger engagieren: An der Reinigung der Feldflur beteiligten sich rund 40 Hilbecker im Alter von drei bis 88 Jahren.
Hilbeck zeigte erst an diesem Samstag, wie sehr sich Bürger engagieren: An der Reinigung der Feldflur beteiligten sich rund 40 Hilbecker im Alter von drei bis 88 Jahren. Fast ein Container voll Müll kam in knapp drei Stunden zusammen.  © Thomas Nitsche

Der KBW möchte alle Aktionen, auch die auf den Dörfern, in kommenden Jahr auf einen stadtweiten Müllsammeltag bündeln. „So können alle dazu beitragen, die Stadt noch lebenswerter zu gestalten“, sagt Staubach, der die bisherigen Aktionen zudem ausdrücklich lobt.

Für diese „tolle Aktion“, so Thomas Schulte (Grüne), seien Anregungen jeder Art willkommen.

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