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Judenhass und Gewaltausbrüche: Mann (38) soll in die Psychiatrie

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Von: Gerald Bus

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Das Landgericht Hagen entschied sich gegen die Einweisung eines psychisch kranken Werdohlers in eine geschlossene Anstalt.
Das Landgericht Arnsberg muss über die Einweisung eines psychisch kranken Werlers in eine geschlossene Anstalt entscheiden. © dpa

Die Ankündigung wimmelt nur so von Gewaltausbrüchen und Schimpftiraden gegen Juden und der Verherrlichung der Nazizeit. Aber die soll ein Werler bald nicht mehr öffentlich herausbrüllen dürfen. Vielmehr soll der Mann dauerhaft in die Psychiatrie, wo er auch jetzt schon einstweilen untergebracht ist.

Werl - Darüber haben Richter zu entscheiden bei einer Verhandlung vor der 2. Großen Strafkammer am Landgericht Arnsberg. Dort wird über den Werler am Mittwoch, 7. September, ab 9 Uhr beraten, unter anderem wegen Volksverhetzung, Bedrohung und Beleidigung. Da er aufgrund seiner vermuteten Krankheit nicht verurteilt werden kann, handelt es sich nicht um ein Strafverfahren, sondern ein Sicherungsverfahren, beantragt von der Staatsanwaltschaft wegen einer paranoiden Schizophrenie. Es gibt zwei Fortsetzungstermine, am 14. und 15. September jeweils um 9 Uhr.

85-Jährigen in Werl geschlagen

Der 38-Jährige soll am 27. Dezember des Vorjahres gegen 15.10 Uhr im Kurpark einen auf einen elektrischen Krankenfahrstuhl angewiesenen 85-Jährigen ins Gesicht geschlagen haben. Am 30. Januar soll er gegen 15 Uhr in der Marktstraße den Hitlergruß gezeigt und „Wo seid ihr, meine Arier?“ gerufen haben, nur eine Woche später am Marktplatz Juden um Mitternacht auf unflätige Art und Weise lauthals verunglimpft haben.

Morddrohung gegen Polizei-Angehörige

Am 10. Februar griff die Polizei ihn gegen 0.10 Uhr am Marktplatz auf. „Er soll sich nach aggressivem Verhalten seiner Ingewahrsamnahme durch Tritte, Kopfstöße und Bisse widersetzt haben“, heißt es in der Ankündigung der Verhandlung. Später soll er die Beamten bespuckt und beschimpft haben, wieder mit Nazi-Vokabular. Zudem soll er angekündigt haben, ihre Väter und Kinder zu töten.

Übergriff auch in Soest

Am 16. Februar kam es zu einem weiteren Vorfall gegen 20.30 Uhr im Rewe-Markt an der Niederbergheimer Straße in Soest. Als ein Zeuge ihn wegen eines vermeintlichen Diebstahls angesprochen hatte, soll der Werler ihn beschimpft und und „Ich steche euch alle ab“ gebrüllt haben. Nur einen Tag später habe er dann gegen 15.40 Uhr einen Passanten bespuckt, geschlagen und auf dem Boden liegend getreten.

„Vor dem Hintergrund der mutmaßlichen Erkrankung des Angeklagten, hat die Staatsanwaltschaft beantragt, das Sicherungsverfahren durchzuführen“, teilt das Landgericht mit.

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