Eine Entspannung der Lage ist aus Sicht des Mietervereins nicht in Sicht, „es spitzt sich eher zu“. Seit einem halben Jahr habe sich die Lage massiv verschärft. Daher sähen die betroffenen Städte mit Sorge, wie es mit den Wohnungsbeständen weitergeht.
Dass Werl bereits tätig geworden ist, bezeichnet Roeser als „gut“. Die Verwaltung hat Anordnungsbescheide gegen das Unternehmen erlassen mit der Aufforderung, Mindeststandards für Wohnungen zu erfüllen und sie wieder bewohnbar zu machen.
Danach wären Maßnahmen von Zwangsgeld über Ersatzvornahmen bis zur Untersagung der Nutzung als Wohnraum möglich. Die Stadt spricht von möglichen weiteren „Eskalationsstufen“.
Die Instrumente seien zwar gut, „aber es ist ein Problem, wie man das umsetzen kann“, sagt Roeser. Für eine Ersatzvornahme – also ein Eingreifen der Stadt, wenn das Unternehmen untätig bleibt – brauche es Geld und Personal. Und wenn Wohnungen als unbewohnbar erklärt würden, müssten alle Mieter raus. Und dann? Müsste Belvona Ersatzwohnungen beschaffen. Bliebe das aus, müsste die Stadt tätig werden, damit die Menschen nicht auf der Straße sitzen.
Aus all dem zeige sich, wie wichtig die Unterstützung des Landes sei, damit die Instrumente des Wohnungsstärkungsgesetzes NRW auch angewendet werden können, sagt Roeser. „Da sehen wir noch deutlichen Nachbesserungsbedarf.“