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„War heute wirklich schlimm“: Hoher Krankenstand an Schulen

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Von: Klaus Bunte

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Verschiedene Erkrankungswellen erfassen derzeit Kinder aller Altersgruppen.
An den Werler Schulen fehlen zurzeit krankheitsbedingt viele Schüler und Lehrer (Symbolbild). © prautsch/dpa

Allerorts wird geröchelt, gehustet und geschnieft. Eine Erkältungswelle rollt über das Land hinweg. Die Schulen bleiben da natürlich nicht verschont.

Werl – „Im dreistelligen Bereich“ sei die Zahl der Schüler der beiden Ursulinenschulen angelangt, die zu Beginn dieser Woche krankgemeldet waren, so Schulleiterin Anne-Kristin Brunn, „und das verteilt sich gleichmäßig über alle Altersstufen. Das ist schon sehr auffällig und mehr, als wir es sonst gewohnt sind. Es sind derzeit sogar mehr Schüler gleichzeitig krank, als wir es in den vergangenen Jahren durch die Pandemie hatten“. An Corona erkrankt seien dagegen zurzeit nur wenige Schüler, „zum Abzählen reichen beide Hände aus.“

Auch bei den Lehrkräften gebe es einen gewissen Krankenstand, sodass schon Vertretungsunterricht erteilt werde, doch müsse bislang keine Klasse nach Hause geschickt werden.

„Es war heute wirklich sehr schlimm“, fasst Michael Prünte, Direktor am Mariengymnasium die Zahl der Krankmeldungen am Montag zusammen. „120 Schüler sind betroffen, verstärkt im sechsten Jahrgang und in der Oberstufe.“ Von den 90 Lehrkräften hüten zehn das Bett, „doch Gott sei Dank sind wir vom Personal her so gut ausgestattet, dass wir den einen oder anderen vorübergehenden Ausfall ausgleichen können. Die Schulplattform Logineo ermöglicht es uns, mit erkrankten Schülern und Lehrern in Kontakt zu bleiben“.

Lage an Sekundarschule normalisiert sich gerade

An der Sekundarschule normalisiere sich die Lage gerade, berichtet Schulleiterin Sandra Schenkel: „Vergangene Woche gab es noch mehr Ausfälle, jetzt sind die Klassen wieder voll. Aber viele Kollegen sind krank, haben Fieber und grippale Infekte. Daher ist die Unterrichtssituation sehr angespannt. Gerade in den unteren Jahrgängen arbeiten wir viel mit Vertretungsunterricht. Im Ernstfall müssten wir Schüler nach Hause schicken, sie dort Aufgaben lösen lassen. Die Kollegen können sich schließlich nicht zweiteilen. Zumindest drohen bei Erkältung im Gegensatz zu Corona keine bleibenden Schäden.“

An der Hedwig-Dransfeld-Schule tragen zur „relativ hohe Krankenzahl“ unter den Schülern auch Magen-Darm-Erkrankungen bei, so Schulleiter Jörg Schultze. „26 Prozent der Schüler sind krank, immerhin hat aber niemand Corona. Bei den Kollegen geht es noch, hier sind es 15 Prozent, aber die Situation ist angespannt. Denn zum Teil haben sie Fieber und fallen entsprechend länger aus. Der Schulbetrieb ist nicht gefährdet.“

Seine Einrichtung ist zwar eine Förderschule für körperliche und motorische Entwicklung, „aber unsere Schüler sind nicht gefährdeter als die anderer Schulen, auch wenn ihr Immunsystem schwächer sein mag als bei Gleichaltrigen, die sich mehr draußen aufhalten.“

Die Erkältungswelle geht quer durch alle Altersstufen. Als Beispiel für die Primarstufe sei zum einen die Westönner St. Josef-Grundschule genannt. Deren Leiterin Ursula Steinhoff führt auf: „Wir sind beim Personal eigentlich noch ganz gut aufgestellt, nur eine Kollegin ist mit Fieber und Erkältung krankgeschrieben, an der OGS sind es zwei Kollegen, aber sonst sind alle an Bord. Die Schülerschaft ist da deutlich stärker dezimiert. Eine genaue Zahl kann ich nicht nennen, aber ich vermute, es sind zirka 25 bis 30 unserer 138 Schüler.“

„Wäre nur noch ein weiterer Kollege ausgefallen...“

Kim Wawroschwek, Leiterin der Petrischule: „Beim Kollegium hatte es uns in der vergangenen Woche stark erwischt. Wäre nur noch ein weiterer Kollege ausgefallen, hätten wir den Betrieb nicht aufrechterhalten können. Jetzt sind wir besser aufgestellt, Ausfälle gibt es nun überwiegend bei den Kindern, die Klassen sind teilweise nur zur Hälfte gefüllt.“

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