Bittere Pille für Patienten: Nachfolgeregelung für Hausarzt ist geplatzt
Bittere Pille für Büderich: Die Nachfolgeregelung für den Mediziner Dr. Winfried Schickentanz ist geplatzt. Alles schien in trockenen Tüchern, „zu 99 Prozent“, wie der Arzt sagt. Nun aber habe die Kollegin doch überraschend abgesagt. Der Büdericher Arzt informiert per Aushang seine Patienten darüber, dass am 30. September definitiv Schluss ist für ihn.
Werl - Die Folge: Der Ortsteil verliert den Anlaufpunkt medizinischer Versorgung. „Die Patienten sind in großer Sorge, ob und wo sie etwas Neues finden“, sagt Schickentanz. „Und das tut mir sehr leid.“
Zumal auch der Arzt weiß, wie voll die Praxen der Kollegen sind, dass die Kapazitäten ausgeschöpft sind. Letztlich müsse aber auch er die Entscheidung der Kollegin akzeptieren. Der Mietvertrag ist bereits gekündigt, es ist aber völlig offen, ob und wie es mit der hausärztlichen Versorgung in Büderich als Werls größtem Ortsteil weitergeht. Für Schickentanz ist klar: Er wird nicht weitermachen, der Probleme zum Trotz – „und ich freue mich auch auf die Zeit danach“.
Dann ist er fast 65 Jahre alt, war knapp 28 Jahre in Büderich tätig. Zeit, die obligatorischen Schlappen abzustreifen. Der Arzt ist seit nahezu fast 47 Jahren beruflich aktiv, seit dem 18. Lebensjahr. Er war zunächst Krankenpfleger, wurde dann nach dem Medizinstudium Arzt.
Noch im Oktober hatte es gute Signale für eine Fortsetzung der Praxis in Büderich gegeben. Eingebunden war dabei auch der Ärztelotse der Wirtschaftsförderung des Kreises Soest. Das „gute Gefühl“ von Schickentanz aus dem Herbst aber täuschte – und sein Wunsch, dass es eine gesicherte Fortsetzung des Praxis-Standorts gibt, platzte nun jäh. Dass es Bemühungen geben wird, über das Ärzteförderprogramm einen neuen Hausarzt für Büderich zu finden, kann Schickentanz nur vermuten. Aber es gebe mehrere Beteiligte, die an einer Lösung arbeiten.