1. Soester Anzeiger
  2. Lokales
  3. Werl

Balkan-Küche an der B 63 bleibt in der Familie: Hilbecker Hof vor Neustart

Erstellt:

Von: Dominik Maaß

Kommentare

Der Hilbecker Hof war zuletzt geschlossen: Die bisherige Pächterin hat das Restaurant aus familiären Gründen abgegeben
Der Hilbecker Hof war zuletzt geschlossen: Die bisherige Pächterin hat das Restaurant aus familiären Gründen abgegeben. © Maaß, Dominik

Die Küche im Hilbecker Hof ist schon seit Wochen kalt, dafür brodelte es in der Gerüchteküche umso mehr. Nun ist klar: Das Restaurant an der B63 hat eine Zukunft. Hajdin und Arina Okanovic übernehmen das Haus als neue Pächter und führen damit auch die Familientradition fort.

Werl - Hajdin Okanovic (26) ging schon als Kind im Hilbecker Hof ein und aus. Schließlich hat sein Opa Hakija Pajazetovic das Gasthaus von 1991 an viele Jahre selbst geführt. Die vergangenen rund 15 Jahre war es verpachtet. Doch die Pächterin habe während der Betriebsferien mitgeteilt, dass sie den Hilbecker Hof aus familiären Gründen nicht weiterführen könne, sagt Hajdin Okanovic. Sie wolle sich auf ihr zweites Lokal in Dortmund konzentrieren.

„Ich fände es einfach schade, wenn so ein bekanntes und beliebtes Restaurant schließen müsste oder in die falschen Hände geriete.

Hajdin Okanovic

Hajdin Okanovic erreichte der Anruf seines Opas im Urlaub. Der „Hilbecker Junge“, der erst kürzlich nach Werl gezogen ist, überlegte nicht lange. „Ich fände es einfach schade, wenn so ein bekanntes und beliebtes Restaurant schließen müsste oder in die falschen Hände geriete.“ Da das Restaurant seinem Opa gehört, sei auch das finanzielle Risiko überschaubar: „Ich möchte die Sache einfach mit viel Freude und Spaß angehen.“

Der 26-Jährige hat bei der Metro Groß- und Einzelhandelskaufmann gelernt und sich später zum Versicherungskaufmann fortgebildet. Zuletzt hat er in Unna bei der Debeka gearbeitet.

Gastronomische Erfahrung sammelte Hajdin Okanovic vor allem bei seinen Eltern, die das Torino in Büderich führen. Von Kellnern und Spülen bis Pizzabacken habe er dort schon alles gemacht.

Opa freut sich über Enkel-Lösung

Hakija Pajazetovic, den in Hilbeck viele nur „Haki“ nennen, ist froh, dass sein Enkel zugesagt hat: „Ich hätte keinen Besseren finden können“, sagt der 79-Jährige. Sein Enkel sei seine erste Wahl gewesen: „Ich bin froh, dass das Haus in der Familie bleibt.“

Hajdin Okanovic (links) tritt in die Fußstapfen seines Großvaters Hakija Pajazetovic und übernimmt mit seiner Frau Arina den Hilbecker Hof.
Hajdin Okanovic (links) tritt in die Fußstapfen seines Großvaters Hakija Pajazetovic und übernimmt mit seiner Frau Arina den Hilbecker Hof. © Maaß, Dominik

Im Hilbecker Hof will Okanovic Tradition bewahren und trotzdem behutsam neue Akzente setzen. Für die Kontinuität stehen Koch und Köchin, ein Ehepaar, das schon unter seinem Opa, aber auch unter der letzten Pächterin gewirkt hat. Sie stehen für die Balkanküche, für die das Haus bekannt ist. Auch die bisherige Küchenhilfe bleibt an Bord. Ergänzt werden soll das Team um eine junge Köchin, die nach und nach auch frische Ideen in die Karte einbringen soll.

Komplett neu wollen die neuen Pächter das Service-Team aufstellen. Das wichtigste Kriterium bei der Einstellung: „Die Gäste sollen merken, dass wir alle wirklich Lust auf unsere Arbeit haben.“

Renovierungen im Restaurant

Auch optisch erhält das Restaurant eine Auffrischung. Die alten Teppiche sind verschwunden, stattdessen gibt es einen neuen Vinylboden in Holzoptik. Die Sitzbänke bekommen hellere Polster, die Lampen leuchten künftig mit LED-Technik. Die alten Holzbalken im Haus bleiben aber erhalten.

Hajdin Okanovic will, dass sich die Stammgäste bei ihm wohlfühlen, möchte aber auch mehr jüngeres Publikum für das Haus gewinnen. Auch spezielle Aktionsabende mit Musik kann er sich vorstellen.

Mittelfristig möchte Hajdin Okanovic gerne die Terrasse überdachen, den Saal und den Eingangsbereich modernisieren. Doch das seien Projekte für die Zukunft.

Auch so sei bis zum Starttermin noch genug zu tun. Der stehe noch nicht genau fest. Aber in wenigen Wochen soll es auf jeden Fall losgehen.

Auch interessant

Kommentare