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Galvanik-Brand in Werl: Behörden vor Ort im Dauer-Einsatz - ist der Boden verseucht?

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Von: Daniel Schröder

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Der Galvanik-Brand war bis weit über die Werler Stadtgrenzen hinweg zu sehen. Archi
Der Galvanik-Brand war bis weit über die Werler Stadtgrenzen hinweg zu sehen. © Daniel Schröder

Mehr als einen Monat nach dem Galvanik-Brand in Werl sind die Behörden vor Ort weiter im Dauer-Einsatz. Es stellen sich weiterhin zwei zentrale Fragen.

Werl – Es ist weiter ungewiss, was den Galvanik-Großbrand am 6. Februar am Maifeld verursacht hat. Polizeisprecherin Diana Kettelhake erklärte gegenüber unserer Redaktion: „Im Moment muss das Dach durch eine Fachfirma abgedeckt werden. Die Schichten müssen einzeln abgetragen werden, um weiter durchzukommen. Mehrere Sachverständige sind damit Beschäftigt, um die Ursache des Brandes zu ermitteln.“ Zur genauen Schadenshöhe konnte die Polizei indes keine Angaben machen. Klar ist nur: Der Schaden geht in die Millionen. Auf eine andere Frage soll es bald eine Antwort geben: Ist der umliegende Boden von Chemikalien verseucht worden und wenn ja, wie groß ist der Umweltschaden?

Anna Carla Springob, Sprecherin der Arnsberger Bezirksregierung, erklärte gegenüber unserer Redaktion, dass in der vergangenen Woche Bodenproben durch Bohrungen genommen wurden. Mit dem daraus resultierenden Gutachten sei jedoch erst frühestens zwischen dem 27. und dem 31. März zu rechnen.

Galvanik-Brand in Werl: Aufräumarbeiten und Suche nach der Ursache

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Zum aktuellen Stand der Dinge sagte Springob: „Die Aufräumarbeiten laufen derzeit und werden parallel zu den Arbeiten der Brandursachenermittlung durchgeführt. Das Hallendach wird aktuell sukzessive zurückgebaut, die Sachverständigen der Polizei und der Versicherer sind dauerhaft in diese Arbeiten eingebunden und kontrollieren die durchgeführten Maßnahmen. Die Ermittlung der Brandursache steht derzeit im Vordergrund. Die abgenommenen Dachteile werden anschließend in Umweltcontainern gelagert und vorerst sichergestellt.“

Durch das offene Dach regnet es munter in die Halle hinein. Dadurch wird auch das Regenwasser zu potenziellem Gefahrgut: „Anfallendes Regenwasser, das sich gegebenenfalls in der Halle sammelt, wird regelmäßig abgesaugt und in ortsnahe Container zur Zwischenlagerung verbracht“, schildert Springob. Heißt im Klartext: Der Betreiber oder ein von ihm beauftragtes Unternehmen überwacht die Halle ständig und prüft, ob Regenwasser eingedrungen ist. „Die Kontrolle und Überwachung der Halle erfolgt auch an den Wochenenden, sodass im Bedarfsfall auch dann das anfallende Regenwasser im Hallenbodenbereich abgepumpt werden kann.“

Die Halle hat erheblich Schäden genommen. Archi
Die Halle hat erheblich Schäden genommen. © Bus

Ziel sei es, in der kommenden Woche mit der Entsorgung der Inhalte der Container zu beginnen. Dabei, so Springob, müssten „diverse umweltschutzrechtliche Vorschriften“ beachtet werden. Auch das dürfte den Kostenfaktor beeinflussen.

Durch das anstehende Gutachten erhoffen sich die Verantwortlichen, Erkenntnisse zu gewinnen, „ob es durch den Brand schädliche Bodenveränderungen gegeben hat“. Von dem Gutachten hänge also ab, welche Maßnahmen am Ort des Großbrandes darüber hinaus getroffen werden müssen.

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