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Ausstellung in Werl: Frank Zander fällt aus - Otto schaut spontan vorbei

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Von: Klaus Bunte

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Alexandra Hofmann und Spontangast Otto Waalkes stehen vor einigen ihrer dreidimensionalen Werke.
Eröffnung bei Walentowski © Klaus Bunte

Die Musikerin Alexandra Hofmann stellt zusammen mit Frank Zander Bilder aus. Der kann in Werl nicht erscheinen, er hat Corona.

Werl – Und dabei hatten sie ihm extra eine Torte backen lassen. Schließlich sollte sein 80. Geburtstag nachgefeiert werden. Der war schon im Februar, aber da war eine Feier wegen Corona nicht möglich – wegen der allgemeinen Regeln. An diesem Abend ist es wieder nicht möglich – wegen eines Einzelfalls. Das Geburtstagskind hat Corona. Keine symptomfreie Infektion mit Hausarrest, es hat Frank Zander wirklich übel erwischt, weshalb er auch keine Videobotschaft sendet, nur eine Sprachnachricht. „Wir haben uns so auf euch gefreut, auf meine Walentowskis“, sagt der 80-Jährige mit noch rauerer Stimme als sonst. „Ich habe bis eben geschlafen und versuche, dieses verdammte Virus loszuwerden. Ihr merkt, uns hat es ganz schön erwischt. Corona hat uns nicht nur auf dem Schoß, sondern uns umarmt.“

„Wir haben gestern Nachmittag erst die Nachricht bekommen, ihm geht es so richtig miserabel und seinem Sohn Markus, der ihn managt, nicht minder“, teilt Christoph Walentowski den Gästen der Vernissage, die Zanders Bildern gelten sollte, mit. Besagter Markus lässt mitteilen: „Mein Vater ist komplett hinüber, sehr schwach, zu nichts mehr zu gebrauchen, liegt nur noch im Bett. Aber glaubt nicht, dass uns die Absage leicht fällt. Wir kommen wieder.“ So bleibt nur Alexandra Hofmann, die eine Hälfte des Schlager-Duos Geschwister Hofmann, übrig, denn mit ihr teilt sich Zander die Ausstellung in Werl.

Dafür hat spontan Otto Waalkes nach einem TV-Auftritt in Köln auf dem Heimweg nach Hamburg einen Schwenk über Werl eingelegt. Seine Ausstellung endete erst vor einer Woche, „es war mit die erfolgreichste, die wir je hatten“, meint Christoph Walentowski rückblickend.

Zander nimmt seinen Namen zum Anlass für Fisch-Bilder.
Zander malt Fisch-Bilder © Klaus Bunte

Die beiden Künstler könnten konträrer nicht sein: Auf der einen Seite Zander, der seinen Namen zum Anlass nimmt, Fische zu malen, in zum Teil vermenschlichten Szenen, wobei er eine gewisse Fixierung auf Angela Merkel an den Tag legt, die er mehrmals als „Wir-schaffen-das-Fisch“ porträtiert, zum Teil im Stil großer Künstler wie Miró oder van Gogh. Daneben einige Ölbilder, große Porträts ikonischer Sänger wie Bowie und Mercury, und auch ein ganz großes, ernsthaftes Bild von spielenden Kindern im Hinterhof (Kostenpunkt: knapp 5000 Euro) auf denen Zander beweist, was er tatsächlich kann.

Alexandra Hofmann bearbeitet Handyfotos, die aus ungewöhnlichen Perspektiven aufgenommen wurden, am Smartphone, druckt sie auf Alu-Platten. Plastische Elemente aus Glas verleihen ihnen zum Teil eine dreidimensionale Dimension, alles Unikate. Teuerstes Bild auch hier: 5400 Euro.

Pop-Ikonen hält Zander auch in Porträts fest.
Pop-Ikonen hält Zander auch in Porträts fest. © Klaus Bunte

Hofmann initiiert ein besonderes Trostpflaster für Frank Zander: Alle Anwesenden sollen vor seinen Bildern Selfies machen und an die Galerie schicken. Sie will dann daraus eine Collage in ihrem typischen Stil erstellen und Frank Zander zukommen lassen.

Die Ausstellung ist bis 15. Oktober zu sehen. Infos unter https://walentowski-galerien.de/

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