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Fußballclubs sorgen sich um Stromkosten: Beim Flutlicht bewegt sich was

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Von: Gerald Bus

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Scheidingen hat bereits neues Flutlicht bekommen, die Werler Vereine hoffen nun darauf
Scheidingen hat bereits neues Flutlicht bekommen, die Werler Vereine hoffen nun darauf. © Berz, Agentur

Ob sich die Minen der Fußballclubs so aufhellen wie die Flutlichter an den Fußballfeldern das künftig sollen, wird sich noch zeigen müssen. Schon lange gibt es den Wunsch der Clubs, ihre Flutlichter auf LED umzustellen, um Energie und Geld zu sparen. Aber bislang haben sie nur sprichwörtlich sparsam geschaut: Es fehlt am Geld dafür. Aber der Umrüstungswunsch wird dringender vor dem Hintergrund extrem steigender Stromkosten, die den Vereinen Sorgenfalten auf die Stirn treiben. Nun bewegt sich etwas.

Werl - Die Stadtverwaltung kündigt Ortstermine an den Plätzen von Rot-Weiß Westönnen, Blau-Weiß Büderich, dem SV Hilbeck und dem SC Sönnern an.

Den Anfang machte Westönnen am Donnerstagabend. Vorausgegangen war ein Treffen mit den Fußballclubs am Montag im Rathaus, zu dem die Verwaltung geladen hatte. Denn die Plätze gehören der Stadt, die Vereine nutzen sie.

„Wir beschäftigen uns schon länger mit dem Thema“, sagt Kai Strumann (Verwaltung) auf Anfrage. Dass LED in den Flutlichtmasten für besseres Licht, vor allem aber für Energieersparnis sorgt, gilt als unstrittig. Das Leuchtmittel verbraucht deutlich weniger Strom als die bisherigen Birnen, die zudem immer schwerer am Markt zu beschaffen sind. Hinzu kommt eine längere Lebensdauer und damit eine Nachhaltigkeit in mehreren Bereichen. „Alles spricht also dafür.“

Flutlicht ist nicht gleich Flutlicht

Aber Flutlicht ist nicht gleich Flutlicht. Jeder Verein hat andere Masten und Bedürfnisse. Daher soll bei den Ortsterminen geklärt werden, was ein Verein hat und was er braucht. Es gehe auch um andere Bereiche, die Strom benötigen: Vereinsheime zum Beispiel. Nötig sei ein umfassendes Bild von den Gegebenheiten vor Ort. „Dann können wir sehen, was wir tun müssen“, sagt Strumann. Klimamanager Christopher Beyer soll an den Terminen teilnehmen.

„Es ist noch ein langer Weg

Kai Strumann, Stadtverwaltung

Dabei setze die Verwaltung auch auf Fördermittel, sehe allerdings mit Sorge, dass sich der Bund zurzeit aus vielen Förderprogrammen verabschiedet. Alleine wird die Stadt die LED-Umrüstung aber kaum stemmen können, werden doch Beträge im fünfstelligen Euro-Bereich, je nach Anlage gar Summen in sechsstelliger Höhe fällig. Logisch sei, dass die Vereine auch einen Eigenanteil schultern müssen. So oder so: „Es ist noch ein langer Weg“, mahnt Strumann, „gerade, was die Anträge betrifft.“ Aber zumindest sei man nun auf dem Weg.

Es geht auch um Photovoltaik auf Dächern der Vereinsheime

Dabei gehe es nicht nur um LED, sondern auch um Photovoltaik auf Dächern der Vereinsheime. Das Ziel sei immer die Klimaeffizienz. Solaranlagen müssten aber nicht nur statisch machbar sein, sie müssten möglichst auch wirtschaftlich sein. „Und das sind sie, wenn man Strom, der auf dem Dach produziert wird, selber verbraucht“, sagt Kai Strumann. Bei Schulen sei das so, auch bei der Feuerwehr; sie nehmen tagsüber viel Strom ab – aber Vereinsheime? Da geht es eher in die Abendstunden, sie seien tagsüber wenig genutzt. Baut man hingegen einen Speicher mit ein, mache das eine Solaranlage noch unwirtschaftlicher. „Es ist also eine Frage des Geldes, ob sich die Investition lohnt“, sagt Strumann. Wichtig sei, alle Dinge „zu Ende zu denken“

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