„Wir haben uns bei den Buchungen auf die kleinen Flughäfen konzentriert und da hatten wir wohl Glück, dass es da nicht zu Flugausfällen gekommen ist“, so Sabine Wanjura. „Bis jetzt sind bei uns alle weggekommen und ich weiß nicht, warum wir Glück hatten“, freut sie sich. Sie rät ihren Kunden derzeit, früh genug am Flughafen zu sein und nach dem Einchecken schnell zur Sicherheitskontrolle zu gehen, damit keine Zeit verloren geht.
Zu diesem Thema hatte Tui am Dienstag extra ein Seminar „Flugunregelmäßigkeiten und was können wir selber machen“ angeboten. An dem nahm ihre Mitarbeiterin Bettina Hintze teil. Sie teilt mit, dass immer was Neues kommt und alle Reisebüromitarbeiter auf dem neuesten Stand bleiben müssen. „Wenn Kunden bei uns gebucht haben, werden wir vom Reiseveranstalter über eventuelle Absagen informiert“, so die Reisebüro-Inhaberin.
Sie weiß aus Erfahrung, dass sich gerade bis 8.30 Uhr und besonders an den Wochenenden die Reisenden an den Flughäfen tummeln, weil in dieser Zeit die meisten Flugzeuge abheben. „Da stehen Leute vor dir, deren Flüge erste deutlich später gehen, weil jetzt alle teilweise fünf Stunden vor Abflug an den Kontrollen stehen. Das ist bei einem großen Flughafen ganz extrem.“ Besonders groß sind die Personalprobleme beim Sicherheitsdienst. Sie rät, dass man sich bei der Sicherheitskontrolle schon so kleidet, dass es nicht lange dauert. „Keine Gürtel, leichte Schuhe und wenig Metall am Körper erleichtern die Kontrollen.“
Auch beim Reisebüro Velmer gab es bei den Kunden noch keine Flugausfälle. „Bis jetzt hatten bei uns nur wenige Reisende Probleme“, so Wolfgang Velmer. Größere Schwierigkeiten hatten einige seiner Kunden mit dem Koffer. „Die standen im Urlaubsort am Laufband und der Koffer kam nicht“, so Velmer. Diese Koffer wurden dann bis zu vier Tagen später nachgeliefert. Aber alle haben ihr Gepäck noch am Urlaubsort erhalten.
In solchen Fällen ist die Fluglinie verpflichtet, den Reisenden eine Grundausstallung an Hygieneartikeln und Kleidung zur Verfügung zu stellen. Das bedeutet, dass die Urlauber sich diese Grundausstattung am Ferienort kaufen können und das Geld später zurückbekommen. „Diese Einkäufe müssen dem Urlaub und dem Wetter angepasst sein“, sagt Wolfgang Velmer.
Ein Kunde, der aus seinem Urlaub bereits seit zwei Woche wieder zuhause ist, wartet immer noch auf seinen Koffer. Aber da haben alle die Hoffnung aufgegeben, dass das Gepäck wieder auftaucht. Die Airline muss in so einem Fall einen finanziellen und vorgegebenen Beitrag erstatten.
Einige Urlauber schauen sich nach Alternativen um, damit sie dem nervenaufreibenden Ablauf am Check-in-Schalter, bei der Sicherheitskontrolle und der Gepäckausgabe aus dem Weg zu gehen.
Aber davon können Sabine Wanjura und Wolfgang Velmer nur abraten. „Die Urlaubangebote, die jetzt noch da sind, sind sehr teuer“, wissen die beiden Inhaber.
Wolfgang Velmer meint, dass die Branche noch weiterhin unter der Corona-Pandemie leide. „Es werden noch nicht alle Strecken geflogen und zusätzlich gehen noch nicht alle Flugzeuge in die Luft“.