Flüchtlinge, Kitas, Bauvorhaben: Was für Werl 2023 wichtig wird

Das neue Jahr startet mit vielen Ungewissheiten bezüglich der Stadt Werl. Was sich jedoch verändern wird und welche Herausforderungen es in 2023 zu meistern gilt.
Werl – Gewiss ist vor allem, dass die Ungewissheit bleibt. Viele Projekte in der Wallfahrtsstadt stehen angesichts des fortschreitenden Krieges in der Ukraine unter gewissen Vorbehalten. Doch auch wenn manche Vorhaben verschoben oder aufgegeben werden sollten oder Baustellen länger Baustellen bleiben als ursprünglich geplant – sicher ist, dass Werl in diesem Jahr vor vielen Herausforderungen steht und sein Gesicht an einigen Stellen verändern wird.
Was für Werl 2023 wichtig wird: Flüchtlinge
Die Zahl der Flüchtlinge, die Werl noch unterbringen muss, ist eine der großen Unbekannten dieses Jahres. Bislang ist es der Wallfahrtsstadt unter großen Anstrengungen gelungen, ausreichend Wohnraum zu finden.
Doch die Verwaltung rechnet damit, dass sie bald nicht mehr umhin kommt, die Overbergturnhalle als Notunterkunft zu nutzen. Die Vorbereitungen sind abgeschlossen. Für etwas Entlastung soll auch der Bau von Wohncontainern am Grüggelgraben sorgen, der dieses Jahr endlich abgeschlossen werden soll.
Was für Werl 2023 wichtig wird: Wohnen
Die Erschließungsarbeiten für das neue Baugebiet Werl-Nord-III gegenüber der JVA laufen bereits. Noch in diesem Jahr werden sich also voraussichtlich die ersten Baukräne drehen. Die rund 30 Grundstücke sollen etwa 450 bis 600 Quadratmeter groß sein und maximal zweigeschossig bebaut werden.
Entlang des Langenwiedenwegs sollen Mehrfamilienhäuser entstehen. Auch für das Baugebiet Werl-Süd-II hat die Stadt alle planerischen Voraussetzungen geschaffen. Wie schnell es dort mit der Erschließung losgeht, liegt aber in der Hand des Investors. Angesichts der wirtschaftlichen Unwägbarkeiten rechnet die Stadt mit einer geringeren Nachfrage von Häuslebauern als noch beim Baugebiet in Büderich.
Was für Werl 2023 wichtig wird: Nahversorgung
Hinter dem Bahnhof entsteht im Laufe des Jahres das neue Nahversorgungszentrum für den Werler Norden. Ansiedeln wollen sich dort Rewe und Aldi. Die Eröffnung ist für Ende des Jahres geplant. Die Stadt investiert in diesem Zuge viel Geld in die Erschließung und die komplexe Straßenanbindung samt der großen Kreuzung am Langenwiedenweg.
Mit der Eröffnung des neuen Edeka-Marktes in Büderich wird es dieses Jahr hingegen nichts mehr. Das hatte der Investor kürzlich deutlich gemacht und vor allem auf das Problem mit steigenden Baukosten verwiesen.

Was für Werl 2023 wichtig wird: Kitas
Viel tut sich in diesem Jahr im Bereich Kindergärten. So sollen die neue Einrichtung an der Norbertschule (80 Plätze) und die Erweiterung des Martini-Kindergartens (50 Plätze) fertig gestellt werden. Für den neuen Kindergarten in Westönnen (55 Plätze) rechnet die Stadt mit einem baldigen Baustart.
Eine schwierige Entscheidung muss die Politik für Büderich treffen. Dort hat die Verwaltung ein gemeinsames Betreuungshaus für Kita und Offenen Ganztag geplant, stößt damit bei einigen im Dorf aber auf Ablehnung.
Was für Werl 2023 wichtig wird: Innenstadt
Mit dem Kauf und dem Umbau der Alten Apotheke am Marktplatz setzt die Stadt ein Zeichen. Das Denkmal soll ab Frühjahr zu einer repräsentativen Anlaufstelle für Touristen und zum neuen Zuhause der Wirtschaftsförderung umgestaltet werden.
Wie die Fußgängerzone der Zukunft aussehen soll, wird in einem Wettbewerbsverfahren geklärt, das die Stadt bereits ausgeschrieben hat. Auch rund ums Pilgerkloster wird sich etwas tun. So soll der Klostergarten umgestaltet und der Öffentlichkeit zugänglicher gemacht werden.
Was für Werl 2023 wichtig wird: Sportpark und Kurpark
Auch der Sportpark wird sein Gesicht weiter verändern. So soll die neue Zweifachhalle weitergebaut werden. Die Eröffnung ist für 2024 geplant. Außerdem will der Kommunalbetrieb parallel den Salzbach naturnah umgestalten und für die Bürger erlebbar machen.
Die Umgestaltung des Kurparks soll 2023 voranschreiten. Neue Attraktion für Kinder soll ein Wasserspielplatz werden. Außerdem wird die Beleuchtung auf LED umgestellt.

Was für Werl 2023 wichtig wird: Walburgisschule und Bauhof
Das größte städtische Bauprojekt der vergangenen Jahr soll 2023 seinen Abschluss finden: der Neubau und die Sanierung der Walburgisgrundschule. Die Stadt rechnet inzwischen mit Kosten von rund 17 Millionen Euro.
Der Kommunalbetrieb will im Herbst seine beiden Bauhöfe zu einem Bauhof zusammenführen. Der alte, graue Bauhof am Westuffler Weg wird aufgegeben. Investiert werden für das Projekt mehr als vier Millionen Euro. Der Kommunalbetrieb erhofft sich dadurch „kürzere Wege“ und Synergie-Effekte.
Was für Werl 2023 wichtig wird: Forum der Völker, Zukunft der BG und Städtepartnerschaft
Ob und welche Zukunft das Museum „Forum der Völker“ in Werl hat, soll eine Studie zeigen. Die Ergebnisse sollen im Herbst präsentiert werden.
Die Werler Bürgergemeinschaft präsentierte sich zuletzt tief zerstritten. Im Laufe des Jahres wird sich zeigen, ob sie als politische Kraft in Werl weiter eine Rolle spielen kann.
Werl und die belgische Stadt Halle feiern das 50-jährige Bestehen ihrer Städtepartnerschaft. Wann und in welchem Rahmen das Jubiläum begangen wird, steht aber noch nicht fest.